09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Thyssenkrupp Steel: Neue Chefetage als Hoffnungsträger in unsteten Zeiten

Thyssenkrupp Steel: Neue Chefetage als Hoffnungsträger in unsteten Zeiten

Die Stahlsparte des Industriekonzerns Thyssenkrupp erfährt eine personelle Erneuerung auf Führungsebene. Diese strategischen Personalentscheidungen sollen nach jüngsten Unruhen und Unsicherheiten über die Zukunft der Sparte Stabilität und Zuversicht bringen.

Ilse Henne, bisheriges Vorstandsmitglied der Konzernmutter Thyssenkrupp, übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel. Ihr zur Seite steht Knut Giesler von der IG Metall als stellvertretender Vorsitzender. Henne tritt die Nachfolge von Sigmar Gabriel an, der nach tumultartigen Auseinandersetzungen mit der Konzernmutter im August sein Amt niedergelegt hatte.

Im Vorstand zeichnet sich ebenfalls eine neue Besetzung ab. Dennis Grimm, zuvor Interimschef, wird dauerhaft als Vorstandsvorsitzender bestätigt. Neben der operativen Verantwortung wird er die technologische Weiterentwicklung und die Umsetzung der grünen Transformation leiten. Die Personalrochade geht weiter: ab Oktober übernimmt Marie Jaroni ein neu geschaffenes Vorstandsressort, das die strategische Weiterentwicklung und die performanceorientierte Steuerung stärken soll.

Ilse Henne betont die Bedeutung dieser personellen Weichenstellungen für die Zukunft des Unternehmens. Sie hebt hervor, dass die strukturelle Neuausrichtung, Verselbstständigung und grüne Transformation gemeinsam angegangen werden sollen. Auch die Zusammenarbeit mit der Konzernmutter und Arbeitnehmervertretungen sei essenziell, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Die noch offenen Vorstandsposten sollen zügig besetzt werden.

Thyssenkrupp Steel, Deutschlands führender Stahlhersteller, befindet sich in einem schwierigen Umfeld. Die defizitäre Duisburger Firma mit etwa 27.000 Mitarbeitern steht vor einer umfangreichen Restrukturierung und Verselbstständigung. Dabei spielt der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky eine zentrale Rolle, der bereits 20 Prozent des Unternehmens hält. Die Restrukturierung und finanzielle Ausstattung der Stahlsparte sorgten im Sommer für erhebliche Spannungen zwischen der Konzernführung und dem damaligen Stahl-Management.