Tausende Zivilisten suchen Schutz in Krankenhäusern im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bekannt gegeben, dass Zehntausende Zivilisten im Gazastreifen in Krankenhäusern Schutz vor den Kriegshandlungen suchen. Nach Angaben der WHO haben sich im Schifa-Spital in der Stadt Gaza 50.000 Menschen und im Al-Amal-Spital im südlichen Gazastreifen 14.000 Menschen versammelt. Diese Zahlen konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden. Ein Team der WHO, das gemeinsam mit Vertretern des UN-Kinderhilfswerks Unicef und einer weiteren Organisation Hilfsgüter in die Krankenhäuser brachte, konnte die Situation vor Ort beobachten. Das Team konnte beobachten, wie Tausende von Menschen zu Fuß, auf Mauleseln oder in Autos vor den heftigen israelischen Angriffen flohen. In den Spitälern mussten die Mitarbeiter der WHO über Patienten und Schutzsuchende steigen, die überall lagen. Laut WHO funktionieren derzeit 13 Spitäler im gesamten Gazastreifen teilweise, 2 auf minimalem Niveau und 21 gar nicht. Die Organisation ist äußerst besorgt, dass die neuen Fluchtbewegungen die Gesundheitseinrichtungen im südlichen Gazastreifen weiter belasten werden. Eine erzwungene Massenbewegung von Menschen erhöht das Risiko von Infektionskrankheiten und erschwert die Verteilung von humanitärer Hilfe. Der Gaza-Krieg wurde durch das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels ausgelöst, das von Hamas-Terroristen und anderen extremistischen Gruppen am 7. Oktober nahe der Grenze zu Gaza verübt wurde. Infolgedessen wurden mehr als 1200 Menschen in Israel getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Hunderttausende Palästinenser flohen auf Anweisung des israelischen Militärs aus dem umkämpften Norden in den Süden. Allerdings sind auch im Süden heftige Kämpfe ausgebrochen. Laut dem Palästinenserhilfswerk UNRWA sind fast 1,9 Millionen Menschen auf der Flucht, was mehr als 80 Prozent der Bevölkerung entspricht. Israel steht aufgrund der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen international zunehmend unter Druck.