11. September, 2024

Wirtschaft

Tarifverhandlungen bei Volkswagen stehen bevor - IG Metall warnt vor harten Auseinandersetzungen

Tarifverhandlungen bei Volkswagen stehen bevor - IG Metall warnt vor harten Auseinandersetzungen

Die IG Metall bereitet sich auf schwierige Tarifverhandlungen mit Volkswagen vor, nachdem das Unternehmen einen neuen Sparkurs angekündigt hat. Thorsten Gröger, Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, sagte, dass man sich auf eine harte Auseinandersetzung einstellen müsse. Die Verlautbarungen zum Performance-Programm von VW würden die Situation noch schwieriger machen.

Volkswagen und der Betriebsrat haben kurz vor Weihnachten Eckpunkte eines Effizienzprogramms für die Kernmarke vereinbart. Dadurch sollen bis 2027 zehn Milliarden Euro an Ergebnisverbesserungen erzielt werden. Auch Einsparungen beim Personal sind geplant, vor allem in der Verwaltung. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, stattdessen setzt VW auf eine Ausweitung der Altersteilzeit.

Die Altersteilzeit ist ein umstrittenes Thema. Gröger betonte jedoch, dass die IG Metall stolz darauf sei, dieses Instrument in attraktiver Form vorangebracht zu haben. VW habe in der vorherigen Tarifrunde das Thema abgelehnt, mittlerweile habe sich die Situation jedoch geändert.

Die Tarifverhandlungen bei VW beginnen im zweiten Halbjahr parallel zu den Gesprächen für die gesamte Metall- und Elektroindustrie. Die Friedenspflicht endet Ende November. Gröger erwartet auch bei den Branchentarifverhandlungen schwierige Gespräche. Das Gehalt werde eine zentrale Rolle spielen, da die Inflation der letzten anderthalb Jahre die Lohnerhöhungen vielfach aufgezehrt hat.

Neben den finanziellen Aspekten sieht Gröger die größte Herausforderung darin, die Wirtschaft klimaneutral umzustrukturieren. Dies erfordert immense Anstrengungen und Investitionen. Gleichzeitig müsse für Beschäftigung und Standorte gesorgt werden, um die Menschen für den Veränderungsprozess zu gewinnen.

Gröger äußerte auch Sorge über die Haushaltskrise in Berlin. Er warnte davor, dass Sparpolitik dazu führen könnte, dass notwendige Zukunftsinvestitionen nicht getätigt werden können.