12. September, 2024

Wirtschaft

Tarifdurchbruch bei Lufthansa-Tochter Discover: Ein Meilenstein für Gehälter und Arbeitsbedingungen

Tarifdurchbruch bei Lufthansa-Tochter Discover: Ein Meilenstein für Gehälter und Arbeitsbedingungen

Die Lufthansa-Ferienfluggesellschaft Discover hat drei Jahre nach ihrer Gründung erste Tarifverträge für ihr fliegendes Personal abgeschlossen. Die Einigung wurde sowohl von der Airline als auch von der Gewerkschaft Verdi bekanntgegeben und betrifft Piloten sowie Kabinenpersonal. Die entsprechenden Vereinbarungen zu Gehältern und Arbeitsbedingungen wurden in der Nacht zum Freitag unterzeichnet.

Allerdings bleibt unklar, wie viele der insgesamt rund 500 Piloten und 1400 Kabinenmitarbeiter bei Verdi organisiert sind. Andere im Lufthansa-Konzern etablierte Gewerkschaften wie die Vereinigung Cockpit (VC) und die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) haben bereits ihren Widerstand signalisiert. Insbesondere die VC droht mit Streiks ihrer Mitglieder. Eine Sprecherin von Discover erklärte, dass man keine Kenntnis über die gewerkschaftliche Zugehörigkeit der Mitarbeiter habe.

Historisch gesehen hat Verdi im Lufthansa-Konzern Tarifverträge für die Flugbegleiter von Eurowings sowie für das Bodenpersonal geschlossen. Bei Discover hat Verdi zum ersten Mal eine dauerhafte Schlichtungsvereinbarung erreicht. Diese beinhaltet eine verpflichtende Schlichtung bei Tarifkonflikten, deren Ergebnis allerdings nicht zwingend akzeptiert werden muss.

Discover betreibt derzeit eine Flotte von 27 Airbus-Jets und fliegt ausschließlich von Frankfurt und München aus. Die relativ junge Ferienfluggesellschaft wurde gegründet, um insbesondere der Condor im touristischen Segment Konkurrenz zu machen. Die Vereinigung Cockpit befürchtet, dass immer mehr reguläre Lufthansa-Flüge an die kostengünstigere Tochtergesellschaft abgegeben werden könnten.