China hat die Festnahme eines südkoreanischen Staatsbürgers unter Spionageverdacht bestätigt und diplomatische Stellen informiert, ohne jedoch Details zur Identität oder zu den Vorwürfen zu nennen. Dies ist der erste derartige Fall eines Südkoreaners seit Inkrafttreten eines erweiterten Anti-Spionage-Gesetzes im vergangenen Jahr. Die Situation könnte süd-koreanische Firmen, die in China investieren oder dort operieren, abschrecken, insbesondere nach ähnlichen Vorfällen, die die Rückkehr japanischer Expats, wie einem früheren Mitarbeiter von Astellas Pharma, nach sich zogen. Laut Yonhap News handelt es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter von Samsung Electronics, der bei einem chinesischen Chipunternehmen tätig war. Der Verdacht besteht, dass er Informationen über Halbleiter an südkoreanische Behörden weitergegeben hat, während er in Hefei lebte – einer Stadt, in der bedeutende chinesische Chiphersteller wie ChangXin Memory Technologies ansässig sind. Seit dem US-Verbot von Hightech-Chips exporten nach China hat Peking massiv in die heimische Halbleiterindustrie investiert, um unabhängig zu werden. Diese Entwicklungen erhöhen Chinas Sensibilität gegenüber Informationslecks, die als Bedrohung der nationalen Sicherheit betrachtet werden. Zusätzlich verschärfen aktuelle Maßnahmen Seouls, die den Diebstahl geistigen Eigentums im Halbleiterbereich durch chinesische Firmen verhindern sollen, die Spannungen. Der Fall von Choi Jinseog, einem ehemaligen Samsung-Manager, der der Technologie-Diebstahl beschuldigt wurde und kürzlich in China festgenommen wurde, zeigt die aktuellen Maßnahmen gegen Industriespionage in Südkorea. Choi weist alle Vorwürfe entschieden zurück.