In einer kritischen Phase der internationalen humanitären Hilfe hat EU-Kommissar Janez Lenarcic eine weitere Unterstützung des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) angemahnt. Aufgrund der unverzichtbaren Bedeutung des Hilfswerks für die Bevölkerung im Gazastreifen und die regionale Stabilität bekräftigte Lenarcic im Europäischen Parlament in Straßburg die Notwendigkeit kontinuierlicher Finanzierung. Er avancierte damit zum Fürsprecher der Organisation, welche derzeit unter verschärfter Beobachtung steht.
Nachdem Vorwürfe israelischer Behörden laut wurden, einige Angehörige des UNRWA seien in gewaltsame Aktionen verwickelt, hatten 16 Staaten ihre finanzielle Unterstützung ausgesetzt. Dies belastet die Organisation, die insbesondere in Bildung und Gesundheit für palästinensische Flüchtlinge tätig ist und deren Gründung auf das Jahr 1949 zurückgeht. Insgesamt sind über 30.000 Mitarbeiter für UNRWA aktiv, mit einem erheblichen Anteil von rund 13.000 allein im Gazastreifen.
Bevorstehende finanzielle Engpässe könnten laut Lenarcic katastrophale Auswirkungen nach sich ziehen und für die bereits angespannte humanitäre Lage verheerend sein. Der EU-Kommissar betonte zudem, dass kein gleichwertiger Ersatz für die Arbeit des UNRWA existiere. Die Europäische Union strebe eine lösungsorientierte Zusammenarbeit an, um interne Kontrollmechanismen zu intensivieren und das Personal des Hilfswerks einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. Dieses Engagement sei wesentlich, um die Funktionalität und Integrität der Hilfsoperationen zu gewährleisten und das Vertrauen wiederherzustellen.
In der Debatte um die Unterstützung humanitärer Organisationen stellt sich die EU somit als Garant für anhaltende Hilfe und Ordnung in Konfliktregionen dar, um den schwierigen Grat zwischen Accountability und der dringenden Notwendigkeit von Unterstützungsmaßnahmen zu meistern.