Der Chiphersteller STMicroelectronics sieht sich weiterhin mit Herausforderungen in der Automobilindustrie konfrontiert und hat daher seine Umsatzerwartungen für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Das Unternehmen prognostiziert nun für 2024 einen Umsatz von 13,27 Milliarden US-Dollar, was dem unteren Ende der zuvor angegebenen Spanne entspricht. Auch die Bruttomarge könnte leicht hinter den Erwartungen von rund 40 Prozent zurückbleiben, wie STMicroelectronics in ihrer Quartalsmitteilung in Genf bekanntgab. Bereits im Juli hatte der Infineon-Mitstreiter aufgrund von Nachfrageschwächen wesentliche Korrekturen angekündigt.
Um den Herausforderungen zu begegnen, plant Konzernchef Jean-Marc Chery ein weitreichendes Programm zur Steigerung der Produktivität. Im Fokus stehen dabei Investitionen in die Kapazitätserweiterung von Silicium-Wafern mit 300 mm und Silicium-Karbid-Wafern mit 200 mm Durchmesser. Besonders die 300-mm-Technologie verspricht durch ihre Effizienz bei der Chip-Herstellung signifikante Vorteile. Chery strebt damit langfristig Einsparungen im hohen dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich ab dem Jahr 2027 an.
Das dritte Quartal entsprach weitgehend den unternehmensinternen Prognosen. Der Umsatz schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um über 25 Prozent auf 3,25 Milliarden Dollar, während sich die Bruttomarge um 9,8 Prozentpunkte auf 37,8 Prozent verschlechterte. STMicroelectronics verbuchte einen Nettogewinn von 351 Millionen Dollar, was einen Rückgang von knapp 68 Prozent bedeutet. Für das vierte Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von durchschnittlich 3,32 Milliarden Dollar, was einer leichten Steigerung im Vergleich zum Vorquartal entsprechen würde. Die Bruttomarge soll dann auf 38 Prozent klettern, jedoch durch ungenutzte Kapazitäten um vier Prozentpunkte schrumpfen.
Mit einem Blick auf den bestehenden Auftragsbestand erwartet STMicroelectronics zudem einen Umsatzrückgang vom vierten Quartal in das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres, der die übliche Saisonalität übersteigt.