19. März, 2025

Wirtschaft

Sparneigung der Deutschen erreicht Finanzkrisenniveau

Sparneigung der Deutschen erreicht Finanzkrisenniveau

Die Sparwelle in Deutschland reißt nicht ab: Die aktuelle Erhebung der Marktforschungsinstitute GfK und NIM zeigt, dass die Verbraucherstimmung im Februar nur eine marginale Aufhellung erfahren hat. Teils positiv wirkten sich steigende Einkommenserwartungen aus. Dennoch hat der Drang zum Sparen, kombiniert mit der Skepsis über die wirtschaftliche Entwicklung, zur Folge, dass größere Investitionen aufgeschoben werden. Diesen Trend machten die Institute in ihrer jüngsten Mitteilung öffentlich.

Die deutschen Konsumenten bewegen sich auf unsicherem Terrain: Höher steigende Preise und gedämpfte Wirtschaftsaussichten in Deutschland sind laut Rolf Bürkl vom Nürnberger Institut für Marktentscheidungen wesentliche Gründe für die anhaltend hohe Sparneigung, die derzeitige Niveaus seit der Finanzkrise der Jahre 2008/2009 erreicht habe. Die Korrekturen in der Wirtschaftsprognose der Bundesregierung nach unten verstärken laut Bürkl die Auffassung, dass deutsche Verbraucher vorerst keine Anzeichen einer durchgreifenden konjunkturellen Wiederbelebung sehen.

Dennoch gibt es eine minimale Verbesserung im Konsumklimaindex zu verzeichnen. Die Marktforscher aus Nürnberg prognostizieren für März einen Anstieg auf einen Wert von minus 29 im Vergleich zum vorherigen Wert von minus 29,6. Der leichte Optimismus fußt insbesondere auf den positiveren Aussichten in Bezug auf das Einkommen. Zum Vergleich: Vor der Pandemie lag der Konsumklimaindex relativ stabil bei plus zehn Punkten.

Bemerkenswert ist der Anstieg des Indikators für die Einkommenserwartungen, der den höchsten Stand seit Februar 2022 verzeichnet. Den Marktforschern zufolge ist dieser Optimismus durchaus begründet. Sie sagen deutliche Lohn- und Rentenerhöhungen voraus, die gemeinsam mit abgeschwächt steigenden Preisen einen realen Einkommenszuwachs erwarten lassen. Dabei spielt auch die Inflationsrate eine Rolle, die im Januar auf 2,9 Prozent sank.