In der Diskussion um Sparpotenziale bei der öffentlichen Hand geraten die Verkehrspolitik und ihre Prestigeprojekte zunehmend in den Blickpunkt. Die Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung macht auch vor diesem Sektor nicht Halt. Eine kritische Betrachtung wirft die Frage auf, warum die Bundesländer an über 60 separaten Verkehrsverbünden festhalten, die jeweils mit eigenen Verwaltungsapparaten und teils kostspieligen Führungsebenen ausgestattet sind. Die Debatte spitzt sich zu angesichts der hohen Ausgaben für diese Strukturen, die zugleich Fragen hinsichtlich der Effizienz und Notwendigkeit aufwerfen.
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema ist die von der FDP geleitete Bundesverkehrsministeriums feste Haltung zur Pendlerpauschale. Die milliardenschwere Förderung ist im Hinblick auf die Förderung nachhaltiger und kostensparender Alternativen umstritten. Es wird argumentiert, dass anstatt einer solchen Pauschale der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in ländlichen Gebieten gefördert werden sollte. Dies würde Pendlern helfen, günstiger und umweltfreundlicher ihren Arbeitsplatz zu erreichen.
Die Glaubwürdigkeit der politischen Akteure, die über Finanzknappheit klagen, steht somit auf dem Prüfspiel. Die Ernsthaftigkeit ihrer Sparbemühungen wird am Willen gemessen, finanzielle Kompromisse zu suchen und bestehende Fördersysteme kritisch zu hinterfragen. Hierbei geht es nicht nur um die effektive Verwendung öffentlicher Mittel, sondern auch um die Signalwirkung in Richtung einer nachhaltigen und sozial gerechten Verkehrspolitik.