Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner jüngsten nächtlichen Ansprache den Westen eindringlich dazu aufgerufen, der Ukraine freie Hand bei Gegenmaßnahmen gegen russische Luftangriffe zu gewähren. Selenskyj betonte, dass eine schnelle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft notwendig sei, um die Bedrohung durch russische Kampfflugzeuge zu neutralisieren. "Je schneller die Welt uns hilft, mit den russischen Kampfflugzeugen, die diese Bomben abwerfen, fertig zu werden, je eher wir die russische militärische Infrastruktur und Militärflugplätze angreifen können, desto näher sind wir dem Frieden", so Selenskyj. Das ukrainische Militär hat bereits seit längerem die Erlaubnis gefordert, russische Stützpunkte und Luftwaffenstützpunkte tief hinter der Front mit schweren Waffen zu attackieren. Bisher ist die Nutzung von westlichen Waffen und Munition für die Ukraine lediglich im Grenzgebiet zu Russland sowie in frontnahen Bereichen gestattet. Für tiefergehende Angriffe im russischen Hinterland muss die Ukraine bislang auf eigene Drohnen zurückgreifen, die jedoch nicht die Effektivität von Raketen oder Marschflugkörpern erreichen. Selenskyj verwies auf die Verteidigung der Region Charkiw als Beleg für die Wirksamkeit westlicher Unterstützung. Dort konnte unter dem Druck einer russischen Offensive der Einsatz schwerer Waffen über die Grenze zu Russland genehmigt werden. "Schläge an der russischen Grenze haben geholfen, Leben zu schützen", bemerkte der Präsident. Abschließend plädierte er für mutige Entscheidungen der internationalen Partner, indem er hinzufügte: "Die Welt hat genügend Macht, um Russland zum Frieden zu zwingen."