Die Jüngsten Kursbewegungen im Rüstungssektor zeichnen am Freitag ein gemischtes Bild: Während die Hensoldt-Aktien infolge eines entmutigenden Ausblicks für das Jahr 2024 um 5,6 Prozent nachgaben, legten die Papiere von Rheinmetall um 2,6 Prozent zu und setzten damit ihren eindrucksvollen Höhenflug fort. Die Ambitionen von Rheinmetall heben den Wert der Aktien auf ein historisches Hoch, woraufhin sie erstmals über die Marke von 410 Euro kletterten.
Der Abwärtstrend von Hensoldt kann auf eine Zurückhaltung der kurzfristig orientierten Investoren zurückgeführt werden, die von den Prognosen des Unternehmens für das Jahr 2024 nicht überzeugt waren und sich dazu entschlossen, ihre Anteile der Rüstungselektroniksparte abzustoßen. Den Pionieren unter den Börsenneulingen, wie Renk, wurden derweil von Anlegern Zügel angelegt – Renk-Aktien nahmen am Freitag mit einem Minus von einem Prozent die jüngste Konsolidierungsphase auf.
Analyst Christian Cohrs von Warburg Research äußerte sich zu Hensoldt, indem er die Zielerreichung des Unternehmens im Jahr 2023 anerkannte. Doch er merkte an, dass die finanziellen Ergebnisse stark durch Einmalausgaben beeinflusst seien und das Nettofinanzergebnis hinter den Erwartungen zurückblieb, was wenig Spielraum für weitere Kursanstiege lässt. Zusätzlich könnte die voraussichtliche Dividende von Hensoldt für 2023, welche mit 0,40 Euro unter der Markterwartung von 0,48 Euro liegt, für gewisse Enttäuschung unter den Aktionären sorgen.
Das gegenwärtige Wachstum im Rüstungssektor wird maßgeblich durch die global steigenden Verteidigungsausgaben vorangetrieben, die durch eine Zunahme kriegerischer Konflikte vorangetrieben werden. Hensoldt selbst konnte im laufenden Jahr bereits einen Kursgewinn von rund 30 Prozent verzeichnen und erreichte Mitte Februar mit etwas über 36 Euro den höchsten Kursstand seit April 2023. Doch im Gegensatz zu Rheinmetall, wo neue Rekorde geschrieben werden, bleibt das fast ein Jahr alte Hoch von Hensoldt unerreicht.