Schwarz-grüne Bündnisse können nach Ansicht der Kandidatin für den Grünen-Vorsitz, Franziska Brantner, viel bewirken. In der ZDF-Sendung "Berlin direkt" betonte Brantner, dass verantwortungsbewusste CDU-Politiker zusammen mit den Grünen Großes erreichen könnten. Sie selbst sei stolz auf ihre Heimat Baden-Württemberg, wo der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann eine erfolgreiche grün-schwarze Koalition anführt.
Demgegenüber steht CSU-Chef Markus Söder, der einer Zusammenarbeit der Union mit den Grünen wiederholt eine klare Absage erteilte. In seinen Augen sind die Grünen einer der Hauptgründe für Deutschlands wirtschaftliche Schwierigkeiten. Friedrich Merz, der designierte Unions-Kanzlerkandidat, äußert sich hingegen gelassener. Obwohl er betonte, dass es "aus heutiger Sicht" keine Koalition mit den Grünen geben werde, schloss er eine Zusammenarbeit in Zukunft nicht aus. "Wenn sich in den nächsten zwölf Monaten etwas ändert, können wir darüber sprechen," so Merz. Die Verantwortung liege bei den Grünen, sich entsprechend zu entwickeln. Die Bundestagswahl findet im September kommenden Jahres statt.
Brantner, die ihre politische Laufbahn mit dem Ziel begonnen hat, grüne Politik umzusetzen, betonte im ZDF ebenfalls, dass es ihr nicht darum gehe, nur Recht zu haben, sondern auch etwas zu bewirken. Aus ihrer langjährigen Erfahrung bei den Grünen habe sie gelernt, dass die Partei stark sei, wenn sie zusammenhalte und sich gemeinsam nach vorne kämpfe.
Brantner und Felix Banaszak hatten erst kürzlich ihre Kandidatur für den Parteivorsitz der Grünen bekannt gegeben. Der gesamte Bundesvorstand der Partei, inklusive der Co-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang, hat seinen Rücktritt für Mitte November angekündigt. Damit ziehen sie die Konsequenzen aus den Misserfolgen bei den jüngsten Wahlen. Der neue Vorstand soll auf dem Bundesparteitag in Wiesbaden gewählt werden.