09. Februar, 2025

Wirtschaft

Schwankende Obstpreise: Verbraucher zeigen Zurückhaltung bei Kaufentscheidung

Schwankende Obstpreise: Verbraucher zeigen Zurückhaltung bei Kaufentscheidung

Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im vergangenen Jahr tiefer in die Tasche greifen, wenn es um den Kauf von Obstsorten wie Äpfeln, Bananen oder Heidelbeeren ging. Laut der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) erhöhten sich die Obstpreise um etwa fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Entgegen diesem Trend zeigte sich Gemüse als Schnäppchen: Hier sanken die Preise im Schnitt um drei Prozent. Die Preissteigerungen bei Obst sind auf ein limitiertes Angebot zurückzuführen. So verzeichnete die Apfelernte einen geringeren Ertrag, und bei Heidelbeeren kam es zu Lieferengpässen aus Übersee, die sich erst im Verlauf des Jahres stabilisierten. Insgesamt stieg die Einkaufsmenge bei Obst nur moderat um ein Prozent, während die Nachfrage nach Gemüse um zwei Prozent zulegte. Besonders teure Produkte wie Beerenfrüchte bleiben weiterhin eine Herausforderung für Konsumenten. Angesichts steigender Lebenshaltungskosten greifen viele lieber auf das bewährte Sortiment zurück, erklärt Andreas Brügger vom Deutschen Fruchthandelsverband. Die Obst- und Gemüsebranche, die sich aktuell zur Fruit Logistica in Berlin trifft, sieht sich zudem mit hohen Produktionskosten und komplizierten bürokratischen Anforderungen konfrontiert. Brügger kritisiert insbesondere die umfänglichen Kennzeichnungspflichten auf europäischer Ebene, die die Logistik erheblich erschweren können. Zusätzlich wird ein generelles Verbot von Kunststoffverpackungen bis 2030 ohne Konsultation der Branche kritisch gesehen, da es den Binnenmarkt erheblich beeinträchtigen könnte. Der Verband fordert eine zukünftige Regierung, die sich verstärkt wirtschaftlichen Themen und den Sorgen der Branche widmet. Ein Blick auf die Herkunft zeigt, dass Deutschland auf Importe angewiesen ist: Etwa 80 Prozent des Obsts und 60 Prozent des Gemüses stammen aus dem Ausland. Trotz bevorstehender US-Zolländerungen bleibt der deutsche Markt stabil, auch wenn die globale Handelsdynamik unter Beobachtung steht.