12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Schenker-Verkauf: Gewerkschaften beeinflussen Entscheidungsprozess, stoppen Deal jedoch nicht

Schenker-Verkauf: Gewerkschaften beeinflussen Entscheidungsprozess, stoppen Deal jedoch nicht

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) droht mit der Verweigerung ihrer Zustimmung zum Verkauf der Bahn-Logistiktochter Schenker. Trotz dieser Ankündigung wird der Verkauf wohl nicht gefährdet. Bereits am Wochenende hatte die größere Gewerkschaft Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verkündet, in der Sonder-Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn am Mittwoch gegen die Veräußerung zu stimmen, aus Sorge um den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze. Doch selbst ein geschlossenes Nein der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat würde aufgrund des doppelten Stimmrechts des Vorsitzenden keine Mehrheit verhindern. Solange die Eigentümerseite geschlossen zustimmt, können die Gewerkschaften den Verkaufsprozess nicht stoppen. Die Deutsche Bahn plant, Schenker für 14,3 Milliarden Euro an den dänischen Konkurrenten DSV zu verkaufen. Dies würde dem finanziell angeschlagenen Konzern die Möglichkeit bieten, einen Teil seines enormen Schuldenbergs von rund 33 Milliarden Euro abzubauen. Neben der Zustimmung des Aufsichtsrats ist auch die Genehmigung des Bundes erforderlich. Grundsätzlich steht die GDL dem Verkauf des nicht zum Kerngeschäft der Bahn zählenden Unternehmens offen gegenüber. Allerdings betont die Gewerkschaft, dass beim Verkauf mehr als nur der höchste Kaufpreis eine Rolle spielen sollte. Ein fundiertes Übernahmekonzept sei von größter Bedeutung für die Mitarbeiter von DB Schenker. Nach jüngsten Informationen sei das Bieterverfahren für den Aufsichtsrat nicht transparent und vergleichbar gestaltet worden. Dies erschwere es, die richtige Entscheidung zu treffen. Die Gewerkschaft macht deutlich, dass ohne die notwendige Transparenz keine zustimmende Reaktion möglich sei.