Die strategische Konsolidierung innerhalb der deutschen Automobilzulieferindustrie nimmt weiter Form an: Schaeffler, ein renommierter Zulieferer aus Franken, ist dabei, die Übernahmeschritte bezüglich Vitesco Technologies, eines bekannten Spezialisten für Antriebssysteme aus Regensburg, zu konkretisieren. In einer jüngsten Bekanntmachung aus Herzogenaurach gab Schaeffler eine vorläufige Einigung mit Vitesco hinsichtlich eines Aktienumtauschverhältnisses von 11,4 eigenen Aktien für jede Vitesco-Aktie bekannt. Diese vorläufige Einigung bildet die Basis für die weiteren Prüfungen: Ein von den Unternehmen gemeinschaftlich mandatierter Bewertungsgutachter sowie ein gerichtlich ernannter Verschmelzungsprüfer müssen dieses Verhältnis auf Angemessenheit hin kontrollieren.
Über den Vollzug der Verschmelzung sollen die Aktionäre beider Firmen auf den jeweiligen Hauptversammlungen Ende April abstimmen. Bei erfolgreicher Fusion würde ein Zuliefergigant mit einem Jahresumsatz von circa 25 Milliarden Euro und einer globalen Präsenz von über 100 Produktionsstätten geschaffen. Der neue Konzern würde nicht weniger als 120.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigen und könnte durch die Bündelung der Kompetenzen eine führende Rolle im Markt einnehmen.
Vitesco Technologies, welches erst im Jahr 2021 vom Schaeffler-Schwesterkonzern Continental abgetrennt und an die Börse geführt wurde, ist insbesondere für seine Expertise im Bereich der Elektroantriebe geschätzt. Schaeffler bekräftigte Anfang des Jahres, dass es bereits fast 89 Prozent der Aktien von Vitesco erwerben konnte. Der anfänglich vorgeschlagene Preis von 91 Euro je Vitesco-Aktie hatte auf Ablehnung gestoßen, woraufhin Schaeffler sein Angebot auf 94 Euro je Aktie anhob, um die Übernahme erfolgreich weiterzuführen.