11. September, 2024

Politik

Russische Luftangriffe in der Ukraine: Über 20 Tote und mehr als 130 Verletzte

Russische Luftangriffe in der Ukraine: Über 20 Tote und mehr als 130 Verletzte

Bei einer Serie von Luftangriffen in der von Russland bombardierten Ukraine sind kurz vor dem Neujahrsfest mehr als 20 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden. Die ukrainische Führung sprach von massivem "Terror" gegen die Zivilbevölkerung. Die Angriffe waren die schwersten seit Beginn des Krieges vor fast zwei Jahren.

Die ukrainischen Behörden meldeten insgesamt 26 Todesopfer und 137 Verletzte, verteilt über mehrere Städte, darunter Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Odessa, Lwiw (Lemberg) und Kiew. Das Militär in Kiew bezeichnete die Luftangriffe als die massivsten seit Kriegsbeginn. Die ukrainische Luftwaffe meldete den Abschuss von 158 Raketen und Kampfdrohnen durch Russland. Ukraines Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj sprach von insgesamt 122 abgefeuerten Raketen und Marschflugkörpern sowie 36 Drohnen. Die bisher höchste Zahl russischer Raketen an einem Tag auf die Ukraine lag bei über 90. Diesmal konnten mehr als 70 Prozent der Angriffe durch die ukrainische Flugabwehr abgefangen werden.

Die Angriffe wurden in mehreren Wellen und aus verschiedenen Richtungen durchgeführt, unter Einsatz strategischer Bomber. Auch in der westukrainischen Stadt Chmelnyzkyj und der Kleinstadt Konotop kam es zu Verletzten durch Beschuss. In einigen Gebieten des Landes kam es zu Stromausfällen. In Kiew suchten viele Menschen Schutz in der Metro vor den Angriffen.

Das russische Verteidigungsministerium kommentierte die Angriffe nur am Rande und betonte, dass sie sich gegen militärische Ziele wie Rüstungsbetriebe, Militärflughäfen und Waffendepots gerichtet hätten. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Angriffe als terroristischen Akt und kündigte an, dass die Ukraine darauf antworten werde. Das ukrainische Außenministerium sprach angesichts der vielen zivilen Opfer von einem "Genozid" und forderte die internationale Gemeinschaft zu einer Reaktion auf.

Der britische Premierminister Rishi Sunak verurteilte die Angriffe und machte den russischen Präsidenten Wladimir Putin direkt verantwortlich. Er betonte, dass Putin vor nichts zurückschrecken werde, um sein Ziel, Freiheit und Demokratie auszurotten, zu erreichen. Der Kremlgegner Leonid Wolkow warf Putin "Sadismus" und "Wahnsinn" vor und bezeichnete die Angriffe als die massivste Terrorattacke auf ukrainische Städte. Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 begonnen und beschießt immer wieder auch zivile Ziele weit hinter der Front. Experten warnen vor einer Wiederholung der Angriffe auf Energieversorgungsobjekte im kommenden Winter.