12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Routinierter Generationswechsel: Reinhold Würth übergibt Stab an Enkelsohn Benjamin

Routinierter Generationswechsel: Reinhold Würth übergibt Stab an Enkelsohn Benjamin

Der Unternehmer Reinhold Würth, bekannt als "Schraubenkönig", kündigte an, sich beruflich zurückzuziehen. Ab dem 1. Januar 2025 wird er den Vorsitz des Stiftungsaufsichtsrats an seinen Enkelsohn Benjamin Würth übergeben. Diese Ankündigung machte Würth im Rahmen eines Festakts, der anlässlich seines 75. Arbeitsjubiläums in Künzelsau stattfand. Zukünftig wird er die Rolle eines Ehrenvorsitzenden einnehmen und sich aus dem Hintergrund ab und an zu Wort melden. Würth lobte seinen Enkel und bezeichnete ihn als die Zukunft des Unternehmens.

Der 89-Jährige hatte sich bereits vor vielen Jahren aus dem operativen Geschäft des Handelskonzerns zurückgezogen, der sich auf Befestigungs- und Montagetechnik spezialisiert hat. Kürzlich war er Vorsitzender des Kontrollgremiums, das die Familienstiftungen überwacht, zu denen auch die Würth-Gruppe gehört. Benjamin Würth, der seit Anfang 2023 stellvertretender Vorsitzender dieses Gremiums ist, galt schon länger als wahrscheinlicher Nachfolger seines Großvaters.

Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Würth in seiner Festrede als "innovativen Traditionalisten und traditionsbewussten Erneuerer". Scholz erinnerte daran, dass Würth im Alter von 14 Jahren eine Lehre im väterlichen Betrieb begann und diesen nach dem Tod seines Vaters 1954 erfolgreich übernahm. Würth ist heute einer der reichsten Deutschen. Die Würth-Gruppe beschäftigte zuletzt weltweit über 88.500 Mitarbeiter, davon mehr als 27.400 in Deutschland, und erzielte 2023 einen Umsatz von mehr als 20 Milliarden Euro.