12. Dezember, 2024

Märkte

Roku: Ein Kinoerlebnis in der Achterbahn

Roku: Ein Kinoerlebnis in der Achterbahn

Die Aktien von Roku, einem bekannten Anbieter von Streaming-Hardware und -Plattformen, erleben derzeit eine filmreife Berg- und Talfahrt. In den letzten vier Jahren stiegen sie zunächst steil an, bevor sie in jüngster Zeit drastisch an Wert verloren. Aktuell notieren die Anteile um 86 Prozent unter ihrem Allzeithoch, das im Juli 2021 erreicht wurde. Eine enttäuschende Entwicklung, vor allem wenn man bedenkt, dass der Gesamtertrag des Marktes im bisherigen Jahr 2024 gestiegen ist, während Roku 25 Prozent an Wert einbüßte.

Trotz des momentanen negativen Trends gibt es durchaus positive Aspekte, die eine Investition in Roku attraktiv machen könnten. Erstens liefert der allgemeine Trend zum Streaming einen starken Rückenwind für das Unternehmen. Immer mehr Haushalte verabschieden sich von herkömmlichen Kabel-TV-Paketen zugunsten der flexibleren und preisgünstigeren Streaming-Optionen. Roku hat sich durch seine Geräte und Plattformen zu einer zentralen Schnittstelle entwickelt, die den Zugang zu einer Vielzahl von Streaming-Diensten erleichtert. Diese Rolle spiegelt sich auch im Umsatzwachstum wider: Im dritten Quartal 2024 verzeichnete das Unternehmen Einnahmen von 1,1 Milliarden US-Dollar, ein beachtlicher Anstieg im Vergleich zu vor fünf Jahren.

Ein zweiter Hoffnungsschimmer ist die zukünftige Entwicklung der Werbeeinnahmen in der Streaming-Branche. Experten prognostizieren, dass die Werbeausgaben für vernetztes Fernsehen in den USA bis 2026 auf 44 Milliarden US-Dollar ansteigen könnten, was einer Steigerung von 300 Prozent seit 2020 entspräche.

Finanziell hat Roku einige Herausforderungen zu meistern. Trotz signifikantem Wachstum verzeichnete das Unternehmen erhebliche operative Verluste. In den Jahren 2022 und 2023 beliefen sich diese auf 498 Millionen beziehungsweise 710 Millionen US-Dollar. Allerdings zeigt das Management Erfolge bei Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen. So konnte der operative Verlust in den letzten drei Quartalen um 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reduziert werden, trotz eines Umsatzanstiegs von 16 Prozent. Ob diese Bemühungen ausreichen, um künftig signifikante Gewinne für das Unternehmen zu sichern, bleibt abzuwarten.