Der Elektrofahrzeughersteller Rivian hat vom US-Energieministerium (DOE) eine bedingte Zusage für einen Kredit in Höhe von 6,6 Milliarden US-Dollar erhalten. Diese finanzielle Unterstützung, die im Rahmen des Advanced Technology Vehicle Manufacturing (ATVM) Programms des DOE gewährt wird, zielt darauf ab, den Bau eines neuen Montagewerks von Rivian in der Nähe von Atlanta zu unterstützen. Bereits im März pausierte Rivian die Entwicklung des Standorts aufgrund von Kapitalbedenken und konzentrierte sich stattdessen auf die Produktion der R2-Modelle im bestehenden Werk in Normal, Illinois, was dem Unternehmen Einsparungen von über 2 Milliarden Dollar einbrachte. Sollte der Kredit final genehmigt werden, könnte Rivian seine Pläne für das Werk in Georgia wieder aufnehmen. Während die Nachricht die Aktie in der Vorbörse emporschnellen ließ, eröffnete sie jedoch im regulären Handelsverlauf niedriger. CEO RJ Scaringe betonte, dass das Darlehen Rivian in die Lage versetzen würde, die Produktion in den USA, insbesondere für die erschwinglichen und leistungsstarken R2- und R3-Modelle, zu erweitern. Dies sei entscheidend, um die Führungsrolle der USA im Verkehrssektor langfristig zu sichern. Rivian muss allerdings vor dem Abschluss der Kreditvereinbarung noch verschiedene technische, rechtliche, umweltbezogene und finanzielle Bedingungen erfüllen. Geplant ist, das Werk in zwei Phasen zu errichten, die jeweils eine jährliche Produktionskapazität von 200.000 Einheiten erreichen sollen, um die 'Verkäufe amerikanischer Elektrofahrzeuge auf internationalen Märkten' zu unterstützen. Der Produktionsbeginn der ersten Phase ist für das Jahr 2028 vorgesehen. Bis dahin wird Rivian die Produktion der R2- und R3-Modelle im Normal-Werk weiterverfolgen, mit einem Start im ersten Halbjahr 2026. Rivian verweist darauf, dass auch andere amerikanische Autohersteller wie Tesla, GM und Ford ähnliche staatlich unterstützte Programme genutzt haben, ebenso wie Unternehmen aus der Batterie-Lieferkette, darunter Redwood Materials und Lithium Americas. Die Zusage für den DOE-Kredit krönt eine Reihe positiver Nachrichten für Rivian. Mitte November verkündete das Unternehmen eine Erweiterung seiner Partnerschaft mit Volkswagen, wobei der deutsche Autobauer seine Investition in das gemeinsame Venture von 5 auf 5,8 Milliarden US-Dollar aufstockt. Dies wird die Aktivitäten in Nordamerika starten und später auf Europa ausweiten sowie die Entwicklung von Elektrofahrzeugen im subkompakten Segment fördern.