19. September, 2024

Wirtschaft

René Benkos Villa in Innsbruck wegen Steuerschulden gepfändet

René Benkos Villa in Innsbruck wegen Steuerschulden gepfändet

Die österreichische Finanzverwaltung hat eine Luxusvilla des von Insolvenzen betroffenen Immobilieninvestors René Benko gepfändet. Wie aus dem Grundbuch hervorgeht, hat das Finanzamt in Wien für das Anwesen im Innsbrucker Stadtteil Igls ein Pfandrecht im Umfang von etwa 12 Millionen Euro eintragen lassen, da aus Sicht der Behörde Umsatzsteuern in dieser Höhe offen sind.

Die Villa gehört einer Firma, die wiederum im Besitz einer Familienstiftung von Benko steht. Die Stiftung teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass die Steuern in der Vergangenheit vom Finanzamt rückerstattet worden waren und nun zu Unrecht eingefordert würden. Zuvor hatten österreichische Medien über die Pfändung berichtet.

Das österreichische Finanzministerium sieht die Situation anders. Laut Behörde werden rückerstattete Steuern zu offenen Steuerschulden, wenn das Finanzamt feststellt, dass eine Immobilie nicht gewerblich genutzt wird. Dies sei bei der Villa der Fall, die als einer von Benkos Wohnsitzen gilt. Das Pfandrecht, das nun ähnlich einer Bank-Hypothek im Grundbuch steht, dient zur Sicherstellung der offenen Forderungen. Es bedeute jedoch nicht zwangsläufig, dass die Villa vom Staat versteigert wird.

René Benko, bekannt als Gründer der Immobilien- und Handelsgruppe Signa, befindet sich derzeit in einer schwierigen finanziellen Lage. Vorige Woche meldeten zwei wichtige Teile seines Firmennetzwerks, die Luxusimmobilien-Einheit Signa Prime (KaDeWe, Elbtower) und die Immobilienentwicklungsgesellschaft Signa Development, Insolvenz an. Die gestiegenen Zinsen, Baukosten und Energiepreise haben zu Zahlungsschwierigkeiten geführt.

Die Pfändung der Villa in Innsbruck ist ein weiterer Schlag für Benko, der auch Eigentümer der Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof ist. Das Unternehmen kämpft mit erheblichen Herausforderungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage.