Die Aktionärinnen und Aktionäre deutscher Konzerne können sich freuen: Wie Berechnungen der Dekabank ergeben haben, dürfen sie im Geschäftsjahr 2023 mit einer Rekordsumme an Dividenden rechnen. Die 40 Unternehmen im Deutschen Aktienindex (DAX) werden insgesamt 54,6 Milliarden Euro ausschütten. Damit wird der Vorjahreswert um 1,6 Milliarden Euro übertroffen. Bei den Berechnungen im letzten Jahr war die Sonderdividende, die Volkswagen für den erfolgreichen Börsengang seiner Tochter Porsche zahlte, noch nicht berücksichtigt worden.
Trotz der schleppenden Konjunktur und belastender geopolitischer Krisenherde ist es den Unternehmen gelungen, ihre Gewinne auf hohem Niveau zu halten, so Joachim Schallmayer, Kapitalmarktexperte bei der Deka. Schallmayer ordnete die aktuellen Zahlen in einer Mitteilung des Wertpapierhauses der Sparkassen ein.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr deutet sich derzeit an, dass von den 40 Unternehmen im DAX 26 die Ausschüttung je Aktie im Vergleich zum Vorjahr erhöhen werden. Bei 11 DAX-Konzernen wird eine unveränderte Dividende erwartet. Weniger Geld für die Aktionäre als im Vorjahr wird es nach den Berechnungen der Dekabank voraussichtlich bei Bayer, BMW und Fresenius geben. Insgesamt werden die drei großen Autohersteller BMW, Mercedes und VW rund ein Viertel der gesamten Dividendensumme aller DAX-Unternehmen ausschütten.
Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert die Dekabank eine weitere Steigerung der Dividenden im DAX auf insgesamt 58,5 Milliarden Euro. Schallmayer geht davon aus, dass die Unternehmen im Jahr 2024, dank ihrer internationalen Ausrichtung und des globalen Wachstumsausblicks, ihren Gewinn erneut steigern können und sich von den herausfordernden heimischen Perspektiven abkoppeln werden.
Auch im MDAX, dem Index der 50 mittelgroßen Unternehmen, werden die Dividendenzahlungen an die Aktionäre voraussichtlich steigen. Insgesamt werden die dort gelisteten Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 rund 7,1 Milliarden Euro ausschütten, was einem Anstieg von gut sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei 22 Unternehmen wird eine Erhöhung der Ausschüttungen erwartet, bei 20 bleibt die Dividende pro Aktie unverändert und bei den übrigen 8 MDAX-Unternehmen werden Kürzungen erwartet.