Die heiß laufenden Kreditmärkte und die drängende Suche nach Rendite lassen die Anzahl der sogenannten „Dividend Recaps“ in neue Rekordhöhen schnellen. Dies bestätigte sich eindrucksvoll am Montag, als die belgische D'Ieteren Group verkündete, dass ihre Tochtergesellschaft Belron – ein global agierendes Unternehmen für die Reparatur von Autoscheiben – einen Kredit über 6,25 Milliarden Euro aufnimmt. Dieser Betrag verteilt sich auf siebenjährige Darlehen in Dollar und Euro. Diese Kreditaufnahme ist Teil eines umfassenderen Finanzierungsplans in Höhe von 8,1 Milliarden Euro. Zusammen mit eigenen Mitteln dient sie der Ausschüttung einer Sonderdividende von 4,3 Milliarden Euro an die Eigentümer. Ein wahres Fest für die Investoren! Einer Morgennote von PitchBook LCD zufolge stellt dieser Kredit die größte jemals registrierte Rekapitalisierung für Dividendenzwecke dar – sowohl für private als auch für von Private-Equity unterstützte Unternehmen. Mit fast 7 Milliarden US-Dollar übertrifft Belron locker den bisherigen Rekord von 6,35 Milliarden US-Dollar, der 2021 von Hellman & Friedman mit dem schwedischen Unternehmen Verisure aufgestellt wurde. Auch die 5,3 Milliarden US-Dollar Dividendenausschüttung von Sycamore Partners bei Staples im Jahr 2019 fällt im Vergleich dazu klein aus. In einer E-Mail äußerte sich Marina Lukatsky, globale Leiterin der Kreditforschung bei PitchBook LCD, zur aktuellen Marktsituation: „Vor dem Hintergrund eines nach wie vor herausfordernden Exit-Umfelds halten Private-Equity-Firmen ihre Portfoliounternehmen länger als gewöhnlich. Bei Kreditzinsen auf Mehrjahrestiefs und starker Investorennachfrage hat die Ausgabe von Dividend Recaps ein Rekordtempo erreicht, mit etwa 61 Milliarden US-Dollar seit Jahresbeginn." Für Belron ist es nicht die erste Dividend Recap: Bereits 2021 nahm das Unternehmen 2,2 Milliarden Euro auf, um 1,5 Milliarden Euro an die Aktionäre auszuschütten. Im selben Jahr veräußerte CD&R einen Teil seines 40-prozentigen Anteils an Hellman & Friedman, GIC und BlackRock Private Equity Partners zu einer Bewertung von 22 Milliarden Euro. Doch was bedeutet dies für Belron, Eigentümer von Marken wie Autoglass? Mit einer Verschuldung, die fast dem Sechsfachen des EBITDAs entspricht, hat sich die Hebelwirkung des Unternehmens im Vergleich zu 2023 nahezu verdoppelt. Infolgedessen stuften sowohl S&P als auch Fitch das Unternehmen herab: S&P auf BB- und Fitch auf BB. Fitch merkte zudem an, dass die Dividend Recap die bestehende Verschuldung des Unternehmens de facto verdoppelt und die Hebelkennzahlen signifikant beeinflusst. Fitch betonte zwar die „robuste“ Cashflow-Generierung von Belron, die ausreichen sollte, um die zusätzlichen Zinszahlungen zu bewältigen, dennoch verbleibt das Unternehmen im „Junk“-Bewertungsbereich. Wie in der letzten Woche von FT Alphaville angemerkt wurde: