12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Regionale Zugfahrgäste müssen sich auf anhaltende Verzögerungen einrichten

Regionale Zugfahrgäste müssen sich auf anhaltende Verzögerungen einrichten

Reisende im regionalen Schienenverkehr der Rhein-Main-Region müssen einer Mitteilung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) zufolge auch in naher Zukunft mit Verspätungen und weiteren Unannehmlichkeiten rechnen. Besonders zu spüren bekommen Fahrgäste dies durch eine Vielzahl an Baustellen, die im aktuellen Jahr für mehr als 2500 Änderungen im Fahrplan sorgen. Hinzu kommen ausgebremste Regionalverbindungen durch unpünktliche Fernzüge sowie ein marodes Schienennetz mit Überlastungen und zu wenig Personal.

Der RMV setzt jedoch auf unterschiedliche Hebel, um die Situation zu verbessern. Fortschritte sollen durch die Anwerbung und Ausbildung neuer Kräfte sowie eine effizientere Personalplanung, insbesondere bei der Deutschen Bahn, erzielt werden. Um Verspätungen durch Krankheitsausfälle zu vermeiden, fordert man kurzfristig verfügbaren Ersatz für Stellwerksbesetzungen. Einen Lichtblick stellen die eigenen Gleise für die S-Bahnlinie S6 dar, deren bevorstehende Inbetriebnahme zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel für mehr Pünktlichkeit im Verkehrsablauf sorgen dürfte. Zudem wird die Flotte der S-Bahn Rhein-Main mit sieben zusätzlichen S-Bahnen für eine flüssigere Verkehrsabwicklung verstärkt.

Die Pünktlichkeitsstatistik des vergangenen Jahres zeigt eine Stagnation im RMV-Bereich. Hier hielt sich die Pünktlichkeitsquote der S-Bahn Rhein-Main auf rund 88 Prozent. Konkret bedeutet dies, dass 12 von 100 Zügen ihr Ziel mit einer Verzögerung von mindestens sechs Minuten erreichen.

Der Geschäftsführer des RMV, Knut Ringat, verweist indes auf ein Aufwind bei den Fahrgastzahlen. Getragen durch das Deutschlandticket nähert man sich wieder dem Fahrgastaufkommen aus der Zeit vor der Pandemie. Nach optimistischen Prognosen wurden im letzten Jahr 730 Millionen Fahrgäste gezählt. Dieser Wert korrigiert die tatsächlichen Zahlen aufgrund einer Berechnungsänderung nach unten von zuvor 750 Millionen. Im Jahr vor der Pandemie waren es noch 808 Millionen Passagiere. Diese Marke scheint nach aktuellen Schätzungen wieder erreicht zu sein, obgleich der Home-Office-Trend beständig anhält.