Die Philadelphia Flyers überraschten letzte Saison, als sie mit einer unscheinbaren Truppe, angeführt von John Tortorella, 87 Punkte holten – ein unerwartet starkes Ergebnis für ein Team im Wiederaufbau. Aber dämpfernd auf die Euphorie wirkt die diesjährige Prognose: Mit einem verhaltenen Ausblick von 82 Punkten erscheint eine Wiederholung des Überraschungserfolgs deutlich unwahrscheinlicher, was eine Art Marktkorrektur andeutet.
Der Hoffnungsträger im Offensivspiel heißt Matvei Michkov. Der Russe könnte mit seinen Fähigkeiten das Zünglein an der Waage sein, welches den Flyers die Playoffs greifbar macht. Doch trotz seiner herausragenden Leistungen in der KHL und des Potenzials, das ihm Experten zusprechen, bleibt fraglich, ob er allein den Karren aus dem Dreck ziehen kann. Immerhin beurteilt das Modell die Wahrscheinlichkeit, dass die Flyers die magische 90-Punkte-Marke knacken, auf nur 19 Prozent.
Eine große Baustelle bleibt weiterhin die Offensive des Teams. Letzte Saison belegten die Flyers den 27. Rang in der Torproduktion, gepaart mit der ineffizientesten Überzahlspielquote der Liga. Travis Konecny war mit 68 Punkten der Top-Scorer, was nicht für die Playoff-Plätze reichte. Owen Tippett zeigte Fortschritte und wurde anerkannt, dennoch stehen die Flyers weiterhin vor einem immensen Defizit in der Torgefahr ihrer ersten drei Center-Reihen.
Ein Team nach vorne zu bringen, braucht nicht nur offensive Glanzlichter. Auch in der Defensive gibt es Raum für Verbesserung. Trotz starkem Defensivspiel und einer positiven Struktur, die Trainer Tortorella in die Mannschaft brachte, steht das Team vor Herausforderungen. Die Defensivwerte der Spieler wie Sean Couturier und Scott Laughton zeigen, dass die Erwartungen an deren Leistung nicht hoch sind — ein weiterer Stolperstein auf dem Weg zu konstanten Playoff-Erfolgen.
Torwart Ivan Fedotov bleibt eine ungewisse Größe. Mit minimaler NHL-Erfahrung und gemischten Ergebnissen in seinen ersten Einsätzen steht die effektive Leistung weiterhin in den Sternen. Das Vertrauen der Teamleitung äußerte sich dennoch in einer Vertragsverlängerung. Kann er seinen Beitrag als verlässlicher Backup-Goalie leisten, könnten die Flyers an Stabilität gewinnen.
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass die Flyers diese Saison weiterhin auf die langfristige Entwicklung bauen müssen – wobei kurzfristige Erfolge wohl noch auf sich warten lassen. Nur durch kontinuierliche Aufbauarbeit und gezielte Verstärkungen im Kader kann Philadelphia wieder in die Position kommen, ernsthaft um die Playoffs mitzuspielen.