Die Federal Reserve senkte am 18. September erstmals seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie den Leitzins um einen halben Prozentpunkt, um einer möglichen Verlangsamung des Arbeitsmarktes entgegenzuwirken. Damit liegt der Leitzins nun bei 4,75% bis 5%. Die letzte derartige Senkung erfolgte während der globalen Finanzkrise 2008. Fed-Chef Jerome Powell betonte nach dem Treffen, dass die Fed zuversichtlich sei, das Inflationsziel von 2% nachhaltig erreichen zu können, und betrachtet die Risiken bezüglich ihrer Ziele für Beschäftigung und Inflation als ausgeglichen.
An der Wall Street wird erwartet, dass diese Zinssenkungen gut etablierten und finanziell stabilen Unternehmen helfen könnten, ihre Ausgaben und Investitionen zu steigern, was deren Aktienkurse bis in das Jahr 2025 hinein beflügeln könnte. Auch Analysten von Wells Fargo teilen diese Ansicht und sehen potenziell positive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, da viele wichtige Zentralbanken bereits Zinssenkungen angekündigt haben oder dies voraussehbar ist. Der Milliardär Ray Dalio wies jedoch in einem Interview darauf hin, dass die US-amerikanische Wirtschaft weiterhin mit erheblichen Schulden zu kämpfen habe. Die Federal Reserve stehe vor der Herausforderung, die Zinsen hoch genug zu halten, um Gläubigern zu nützen, ohne sie so stark anzuheben, dass sie für Schuldner belastend werden.
Ein weiterer Aspekt der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist der Rückgang des Verbrauchervertrauens. Der Verbrauchervertrauensindex des Conference Board fiel im September auf 98,7, verglichen mit 105,6 im August. Dies markiert den größten monatlichen Rückgang seit August 2021 und liegt deutlich unter den prognostizierten 104. Alle fünf Komponenten des Index verzeichneten Rückgänge, wobei Personen im Alter von 35-54 Jahren und mit einem Einkommen von weniger als 50.000 Dollar am stärksten betroffen waren.
In diesem komplexen wirtschaftlichen Umfeld bleibt die Stimmung der Investoren vorsichtig optimistisch. Ein besonderes Augenmerk richten sie dabei auf wirtschaftliche Indikatoren und die Politik der Fed.
Bezogen auf Palantir Technologies Inc. (NYSE: PLTR) erreichte das Unternehmen am 18. September ein neues 52-Wochen-Hoch, als der Aktienkurs auf 37,05 Dollar stieg. Palantir, bekannt für seine Big-Data-Analyse-Software und führend in den Bereichen Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, verkündete kürzlich einen mehrjährigen Vertrag mit Nebraska Medicine zur Implementierung seiner AI-Plattform. Zudem verzeichnete Palantir im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024 einen Gewinnanstieg von 27% im Vergleich zum Vorjahr und eine Gesamteinnahme von 678,1 Millionen Dollar. BofA Securities bekräftigte seine Kaufempfehlung für die Aktie.
Im zweiten Quartal 2024 hielten 44 Hedgefonds Anteile an Palantir im Gesamtwert von 2,54 Milliarden Dollar, was das Vertrauen der institutionellen Investoren in das Unternehmen unterstreicht.