Nach einer beachtlichen Wandlung von Crystal Palace in der vergangenen Spielzeit, die den Club auf den vierten Tabellenplatz katapultierte, scheint die Euphorie von damals in weite Ferne gerückt zu sein. Unter der Führung von Oliver Glasner gelang dem Team ein fulminanter Endspurt, doch die aktuelle Saison startet düster: Nach sechs Spielen wartet Palace weiterhin auf den ersten Sieg und steht erstmals seit März 2018 wieder in der unteren Tabellenregion. Die jüngste Niederlage gegen Everton markiert den bisherigen Tiefpunkt einer steinigen Saison. Trotz der frühen Führung durch Marc Guehi und einer kontrollierten ersten Halbzeit, konnte Palace den Vorsprung nicht halten und kassierte zwei Gegentore innerhalb von zehn Minuten nach Wiederanpfiff. Glasners Plan, die kreativen Offensivkräfte Eberechi Eze und Eddie Nketiah durch gezielte Ballzuspiele in aussichtsreiche Positionen zu bringen, schien anfangs aufzugehen. Doch die mangelnde Präzision beim finalen Pass vereitelte das Vorhaben und ließ Everton die Oberhand gewinnen. In der zweiten Halbzeit offenbarten sich die Schwächen des Teams deutlich. Trotz taktischer Umstellungen und Wechseln, darunter die Einwechslung von Ismaila Sarr und die Umstellung auf ein 4-2-3-1 System, konnte Palace keinen Ausgleich erzielen. Das Fehlen von defensiver Stabilität und eine wechselhafte Besetzung der Innenverteidigung aufgrund von Verletzungen und Transferstörungen erschweren Glasners Arbeit zusätzlich. Mit Jefferson Lerma in der Abwehr und weiteren personellen Anpassungen suchte Glasner weiterhin nach der optimalen Aufstellung. Er betonte nach dem Spiel, dass die Gegentore vielmehr aus Standardsituationen resultierten und nicht aus dem Spielverlauf heraus. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass der Trainer sich nach wie vor in einer Findungsphase befindet. Am kommenden Wochenende erwartet Crystal Palace eine wahre Bewährungsprobe gegen den Spitzenreiter Liverpool. Ein Sieg könnte die Saison neu beleben, doch eine weitere Niederlage würde die Kluft zwischen dem fulminanten Ende der letzten Saison und dem holprigen Start dieser Spielzeit weiter vergrößern.