Pakistan steht vor einer 'Übergangsphase mit Schmerzen', nachdem der Internationale Währungsfonds (IWF) ein neues Hilfspaket in Höhe von 7 Milliarden Dollar zur Stützung der angeschlagenen Wirtschaft des Landes genehmigt hat. Seitdem das südasiatische Land im letzten Sommer kurz vor dem Staatsbankrott stand, hat sich die Wirtschaft stabilisiert. Allerdings bleibt Pakistan weiterhin auf IWF-Rettungspakete und Kredite befreundeter Länder angewiesen, um seine enormen Schulden zu bedienen, die die Hälfte seiner jährlichen Einnahmen verschlingen.
Finanzminister Muhammad Aurangzeb erklärte gegenüber Geo News: 'Es wird Übergangsschmerzen geben, aber wenn dies das letzte Programm sein soll, müssen wir strukturelle Reformen durchführen.' Der IWF kündigte in einer Stellungnahme eine sofortige Ausschüttung von rund 1 Milliarde Dollar an.
Laut Nathan Porter, dem IWF-Chef der Pakistan-Mission, ist es nun die Herausforderung für Pakistan, über die neu gewonnene Stabilität hinauszugehen und ein starkes und nachhaltiges Wachstum zu erreichen, dessen Nutzen breiter und gerechter über die Gesellschaft verteilt wird. Im Juli hatte Pakistan das Abkommen – es ist das 24. IWF-Auszahlungsprogramm seit 1958 – im Gegenzug für unpopuläre Reformen unterzeichnet, einschließlich der Reduzierung von Energiesubventionen und der Erweiterung der chronisch niedrigen Steuerbasis.
Premierminister Shehbaz Sharif äußerte am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York seine Dankbarkeit für die 'enorme Unterstützung' von Saudi-Arabien, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Besonders hob er die Unterstützung Chinas in der Endphase der Verhandlungen hervor.
Vergangenen Monat hatte Aurangzeb erklärt, Pakistan verhandle über eine Umschuldung von 12 Milliarden Dollar bei bilateralen Gläubigern. Diese Summe besteht aus 5 Milliarden Dollar von Saudi-Arabien, 4 Milliarden Dollar von China und 3 Milliarden Dollar von den VAE für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren.
Trotz der positiven Nachrichten erreichte die Börse in Pakistan zunächst ein neues Rekordhoch, bevor sie später wieder an Boden verlor. Der pakistanische Ökonom Kaiser Bengali äußerte, dass das Abkommen zwar bei der Tilgung der kurzfristigen Schulden helfen werde, aber darüber hinaus nichts bewirken werde. Er kritisierte, dass die einzigen geforderten Wirtschaftsreformen aus höheren Steuern beständen, während keine Fortschritte bei der Reduzierung der Staatsausgaben erzielt wurden.
Bis Ende 2023 belief sich die Gesamtschuld Pakistans auf über 250 Milliarden Dollar, davon sind 40 Prozent an ausländische Gläubiger geschuldet. Der größte Einzelgläubiger ist China mitsamt chinesischen Geschäftsbanken, gefolgt von der Weltbank. Im letzten Jahr drohte das Land beinahe in den Staatsbankrott zu rutschen, gerettet durch kurzfristige Kredite befreundeter Länder und ein Rettungspaket des IWF.
Der IWF betonte, dass Pakistan 'wesentliche Schritte zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Stabilität unternommen hat', warnte jedoch, dass die strukturellen Herausforderungen des Landes weiterhin gewaltig seien. Ein schwieriges Geschäftsumfeld, schwache Governance und eine übergroße Rolle des Staates würden Investitionen behindern, die im Vergleich zu anderen Ländern gering bleiben.