14. Dezember, 2024

Märkte

Ölpreise unter Druck: Überraschender Anstieg der US-Benzinbestände sorgt für Unsicherheit

Ölpreise unter Druck: Überraschender Anstieg der US-Benzinbestände sorgt für Unsicherheit

Die Ölpreise gaben am Donnerstag unerwartet nach, nachdem die Benzinbestände in den USA einen überraschenden Anstieg verzeichneten. Investoren blicken nun gespannt auf das bevorstehende OPEC+-Treffen am Wochenende, bei dem über die zukünftige Ölproduktion beraten werden soll. Der Preis für Brent-Öl sank um 20 Cent auf 72,63 US-Dollar pro Barrel, während der West Texas Intermediate (WTI) um 21 Cent auf 68,52 US-Dollar fiel. Der Handel dürfte aufgrund der beginnenden Thanksgiving-Feiertage in den USA verhalten bleiben. Die kurzfristige Abwärtsdynamik für Öl wird durch die nachlassenden Angebotsrisiken im Nahen Osten und die höheren US-Benzinbestände gestützt, so Marktstratege Yeap Jun Rong von IG. Die US-Benzinbestände stiegen laut der US-Energieinformationsbehörde EIA um 3,3 Millionen Barrel, obwohl ein Rückgang erwartet wurde, um die erwartete Rekordreisewelle zu decken. Der Rückgang des Kraftstoffnachfragemanagements in den USA und China hat die Ölpreise in diesem Jahr belastet, während die Förderkürzungen durch OPEC+ die Verluste begrenzten. OPEC+, welches die Hälfte der weltweiten Ölproduktion abdeckt, wird am Sonntag zusammentreffen, um über eine mögliche Verschiebung der für Januar geplanten Produktionssteigerung zu diskutieren. Wie von vielen Marktteilnehmern erwartet, dürfte eine solche Verschiebung bereits in den Ölpreisen eingepreist sein, heißt es von Suvro Sarkar, Teamleiter im Energiesektor bei DBS Bank. Dennoch bleibt die Frage, ob die Verschiebung einen Monat, drei Monate oder länger dauern könnte. Brent und WTI verzeichneten in dieser Woche einen Rückgang von jeweils mehr als 3 %, beeinflusst durch die Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah. Diese begann am Mittwoch und beruhigte die Sorgen über eine mögliche Unterbrechung der Öllieferungen aus dem Nahen Osten. Dennoch bleibt die geopolitische Lage angespannt, wie Analysten der ANZ Bank betonten. Führungskräfte von Goldman Sachs und Morgan Stanley warnten kürzlich, dass die Ölpreise aufgrund eines Marktdefizits unterbewertet seien.