Die Notierungen für Rohöl haben am Mittwoch einen Dämpfer erhalten. Für ein Fass der begehrten Nordseesorte Brent, das auf eine Lieferung im März angesetzt ist, mussten Marktteilnehmer zuletzt 81,87 US-Dollar einplanen, was einem Rückgang um einen Dollar gegenüber dem Vortag entspricht. Auch die amerikanische Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) hat an Wert verloren und markierte bei einem Preis von 76,44 Dollar ein Minus von 1,39 Dollar. Für diese Preisbewegungen sorgten unter anderem frische Daten aus den Vereinigten Staaten, die eine unerwartete Zunahme der Ölreserven innerhalb der Landesgrenzen offenbarten. Entgegen den Prognosen erlebte das Öllager der USA einen Anstieg, gepaart mit einer anschwellenden Ölproduktion. Beides sind Faktoren, die im Normalfall auf die Ölpreise drücken, da sie auf ein gut versorgtes Angebot hindeuten. Jedoch ist das Augenmerk der Marktbeobachter nicht ausschließlich auf wirtschaftsinduzierte Parameter gerichtet. Vielmehr rücken geopolitische Unwägbarkeiten ins Zentrum der Betrachtungen. Die Spannungen im Nahen Osten flammen erneut auf, seit drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien zu Tode kamen. Die Vereinigten Staaten deuten mit dem Finger auf Milizen, die vom Iran unterstützt sein sollen, während die betreffende Nation die Anschuldigungen von sich weist. Die Frage nach der Reaktion der USA steht noch im Raum und könnte potenziell Marktbewegungen auslösen. Doch auch ein Blick in Richtung der US-amerikanischen Geldpolitik könnte für die Ölmarktteilnehmer von Interesse sein. Die Zentralbank, bekannt als Fed, wird ihre Entscheidung zu den Zinsen publik machen. Obwohl tiefgreifende Änderungen nicht erwartet werden, könnten Aussagen zur mittelfristigen Geldpolitik Orientierung bieten. Insbesondere im Kontext einer abflachenden Inflationsrate, aufgrund derer bedeutende Zinssenkungen für das laufende Jahr antizipiert werden, dürften die Ausführungen der Fed aufhorchen lassen. Der Einfluss auf den Dollarkurs sowie die gesamtwirtschaftliche Lage – und damit auch auf das Wohlergehen des Erdölmarktes – ist in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen.