Ein frischer Technologie-Wind weht durch das rheinische Braunkohle-Revier: Der Brainergy Park in Jülich freut sich auf einen prominenten Neuzugang. Quanta Computer, ein Tochterunternehmen des taiwanesischen Konzerns, kündigt die Schaffung eines bedeutenden Standortes in Deutschland an. Hier sollen ab dem kommenden Jahr innovative elektronische Anlagen und Geräte, insbesondere für autonomes Fahren, gefertigt werden. Die nordrhein-westfälischen Spitzenpolitiker Hendrik Wüst und Mona Neubaur kündigten an, dass bis zu 360 Arbeitsplätze bis 2028 entstehen sollen – ein bedeutsamer Schritt für die Region noch vor dem endgültigen Kohleausstieg.
Der Umstieg von der Kohle zur KI scheint sich in Nordrhein-Westfalen zu beschleunigen. Quanta Computer schließt an die Dynamik an, welche bereits durch die Ankündigung von Microsoft, zwei Rechenzentren in der Region zu errichten, angestoßen wurde. Diese Entwicklung stärkt die Vision einer zukunftsweisenden Digital- und Quantenregion im Herzen Europas.
Für das ambitionierte Projekt in Jülich ist eine expansion des Brainergy Parks um 20.000 Quadratmeter für Produktions- und Lagerzwecke vorgesehen. Ein niederländischer Entwickler für Gewerbeimmobilien hat den finanziellen Grundstein mit einer Investition von über 40 Millionen Euro für Grundstückskauf und Bau gelegt. Quanta Computer wird die Anlage mieten und plant den Baustart für das dritte Quartal des kommenden Jahres.
Wirtschaftsministerin Neubaur sieht bereits Fortschritte im ökonomischen Wandel der Region – ein Positivsignal für eine Gegend, die durch das Auslaufen der Braunkohle Förderung und Verstromung einen empfindlichen Verlust von Arbeitsplätzen zu spüren bekommen wird. Doch Hoffnung keimt auf, denn nicht nur die Leistungsfähigkeit des Standorts, auch das ökologische und wissenschaftliche Umfeld, etwa durch das Forschungszentrum Jülich oder die RWTH Aachen, scheinen ideale Bedingungen für die Entstehung von Hightech-Produktion und -Forschung zu bieten.
Mit dem Wandel einher geht die Entwicklung des Brainergy Parks selbst, der gemeinschaftlich von Jülich, Niederzier, Titz und dem Kreis Düren vorangetrieben wird. Diese landwirtschaftlich geprägte Fläche wird durch erhebliche Investitionen in ein Innovationszentrum verwandelt – mittelfristig ein intellektueller Magnet für zukunftsorientierte Unternehmen und Talente.