Bei einem Treffen des Nato-Ukraine-Rats haben zahlreiche Nato-Staaten am Mittwoch Pläne zur Bereitstellung von zusätzlicher Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen Russland skizziert. Das Verteidigungsbündnis teilte am Abend mit, es gehe um Unterstützung im Wert von Milliarden Euro.
Konkrete Details zu den Hilfszusagen wurden jedoch zunächst nicht genannt. Die Nato erwähnte lediglich die geplante Bereitstellung von weiteren Flugabwehrsystemen als Beispiel für die Hilfe. Die Alliierten hätten der Ukraine bereits eine Vielzahl von Luftverteidigungssystemen zur Verfügung gestellt und seien bereit, die Verteidigung der Ukraine weiter zu stärken, so die Nato. Bis zu 1000 Patriot-Flugabwehrraketen werden derzeit von den Alliierten beschafft, auch die Ukraine wird aus diesen Beständen beliefert.
Kritik an Waffenlieferungen aus dem Iran und Nordkorea
Bei dem Treffen auf Botschafterebene waren auch Waffenlieferungen aus dem Iran und Nordkorea nach Russland ein Thema, so die Nato. Die Alliierten verurteilten die Eskalation der russischen Luftangriffe auf die Ukraine sowie den russischen Einsatz von ballistischen Raketen aus Nordkorea und Drohnen aus dem Iran.
Russlands Versuch des Scheiterns
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, dass die Nato-Verbündeten die Luftverteidigung der Ukraine verstärken, während Russland seine Angriffe auf ukrainische Städte und Zivilisten verstärke. Er erklärte weiter, dass Russlands Präsident Wladimir Putin versuche, die Ukraine mit massiven Schlägen zu zermürben, dies jedoch nicht gelingen werde. Ein Beispiel für bereits erfolgte Hilfeleistung nannte die Nato die kürzlich von Deutschland gelieferten Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot und Skynex.
Der Nato-Ukraine-Rat hatte zuletzt im November auf Ebene der Außenminister getagt. Das Gremium wurde im vergangenen Sommer beim Nato-Gipfel in Litauen eingerichtet, um eine engere Zusammenarbeit zu ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in die Nato erfüllt sind. Zu diesen Voraussetzungen gehören unter anderem ein Ende des russischen Angriffskriegs und Reformen in der Ukraine.
Die ukrainische Regierung hatte um das Treffen an diesem Mittwoch gebeten, insbesondere aufgrund der schweren russischen Raketenangriffe über Neujahr. Russland hatte dabei kombiniert Raketen, Marschflugkörper und Kampfdrohnen gegen die Ukraine eingesetzt. Es handelte sich um die bisher schwersten Luftangriffe. Eine russische Rakete drang laut der polnischen Regierung kurzzeitig in den polnischen Luftraum ein und verletzte somit das Nato-Gebiet.