Naomi Campbell, das britische Supermodel, wurde nach einem Bericht der Charity Commission für fünf Jahre von ihrer Tätigkeit als Wohltätigkeitstreuhänderin ausgeschlossen, nachdem schwere Misswirtschaft bei den Mitteln von Fashion for Relief festgestellt wurde.
Ein Kernpunkt der Untersuchung war die Nutzung von Wohltätigkeitsgeldern zur Finanzierung eines Aufenthalts von Campbell in einem Fünf-Sterne-Hotel in Cannes, Frankreich. Dies wertete die Aufsichtsbehörde als unangemessen.
Neben Campbell wurden zwei weitere Treuhänder der Wohltätigkeitsorganisation infolge der Untersuchung disqualifiziert.
Fashion for Relief, gegründet von Campbell im Jahr 2005, zielte darauf ab, die Modeindustrie zu vereinen, um Armut zu lindern und Gesundheit und Bildung voranzutreiben. Dies geschah durch die Vergabe von Zuschüssen an andere Organisationen und die Bereitstellung von Ressourcen für globale Katastrophenfälle.
Die Wohltätigkeitsorganisation wurde Anfang dieses Jahres aufgelöst und aus dem Register der Wohltätigkeiten entfernt.
Rund 344.000 Pfund wurden sichergestellt, und weitere 98.000 Pfund an wohltätigen Mitteln wurden geschützt, so die Regulierungsbehörde.
Der Untersuchungsbericht der Charity Commission ergab, dass zwischen April 2016 und Juli 2022 lediglich 8,5% der Gesamtausgaben der Wohltätigkeitsorganisation in wohltätige Zwecke flossen.
Es wurde auch festgestellt, dass einige Ausgaben für Fundraising-Maßnahmen als Fehlverhalten oder Missmanagement durch die Treuhänder der Organisation zu werten seien.
Dazu zählen unter anderem ein Flug im Wert von 14.800 Euro (12.300 Pfund) von London nach Nizza im Jahr 2018 für den Transport von Kunstwerken und Schmuck.
Des Weiteren wurde die Entscheidung untersucht, 9.400 Euro (7.800 Pfund) an Wohltätigkeitsgeldern für einen dreitägigen Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Hotel in Cannes für Campbell auszugeben.
In diesen Fällen hätten die Treuhänder "versäumt aufzuzeigen, wie diese Ausgaben kosteneffektiv und eine angemessene Nutzung der Ressourcen der Wohltätigkeit gewesen seien", erläuterte die Charity Commission.
Bianka Hellmich wurde für neun Jahre und Veronica Chou für vier Jahre als Treuhänderinnen disqualifiziert, zusätzlich zum fünfjährigen Verbot von Campbell.