17. März, 2025

Wirtschaft

Nachfrageflaute im Bauhauptgewerbe trotz Rekordaufträgen

Nachfrageflaute im Bauhauptgewerbe trotz Rekordaufträgen

Die Bauwirtschaft Deutschlands erlebt eine Kontraktion der Auftragseingänge, obgleich die nominalen Werte einen historischen Höhepunkt erreichen. Im vorausgegangenen Jahr musste das Bauhauptgewerbe einen realen Rückgang der Auftragseingänge von 4,4 Prozent hinnehmen, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts verdeutlichen. Ein Dezemberhoch konnte den negativen Trend nicht umkehren, doch führten gestiegene Preise dazu, dass die Gesamtsumme der Aufträge erstmals die eindrucksvolle Marke von 102,3 Milliarden Euro überschritt, was einer nominalen Zunahme von 3,3 Prozent entspricht.

Besonders betroffen von der rückläufigen Entwicklung war der Bereich des Hochbaus, der mit einem Volumen von 49,1 Milliarden Euro um 5 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurückblieb – unter Berücksichtigung des Preisniveaus gar um 11,4 Prozent. Eine noch deutlichere Abschwächung zeigte sich im Wohnungsbau, der einen realen Auftragsrückgang von beachtlichen 19,8 Prozent zu verzeichnen hatte. Positive Nachrichten gab es hingegen aus dem Tiefbau, dessen Auftragswerte anstiegen.

Trotz der Jahresgesamttendenz konnte die Bauindustrie im Dezember eine auffällige Belebung spüren. Im Monatsvergleich stiegen die Aufträge um 7,9 Prozent, kalender- und saisonbereinigt. Auch der Jahresvergleich zum Dezember des Vorjahres weist mit 1,7 Prozent eine nominale Steigerung auf, die preisbereinigt sogar 4,2 Prozent erreicht.

Die Bauwirtschaft steht somit vor der Herausforderung, die Diskrepanz zwischen nominaler Zunahme durch höhere Preise und der realen Nachfragelücke zu überbrücken. Der Dezember gab allerdings Anlass zur vorsichtigen Hoffnung, dass der Konjunkturmotor Bau auch in schwierigen Zeiten nicht vollends ins Stocken gerät.