In einem jüngst veröffentlichten Statement hat die russische Botschaft in Stockholm ihren Widerstand gegen die bevorstehende Mitgliedschaft Schwedens im Nordatlantikpakt ausgedrückt. Nach Darstellung der Botschaft wird der Beitritt des skandinavischen Landes zur NATO die Sicherheitslage in der gesamten Nord- und Ostseeregion negativ beeinflussen. Russland, das sich von der NATO bedroht fühlt, sieht in dem wachsenden Einfluss des Militärbündnisses in seiner Nachbarschaft eine Destabilisierung der regionalen Verhältnisse und betont, dass es nicht zulassen werde, dass die Ostsee zu einem "NATO-Meer" wird.
Als Reaktion auf diese Entwicklungen kündigte Moskau an, angemessene Schritte zur Sicherung der eigenen nationalen Interessen zu unternehmen. Dabei ist die Rede von politischen und militärisch-technischen Gegenmaßnahmen, deren Details allerdings von den künftigen NATO-Beziehungen Schwedens abhängen würden. Insbesondere zielen russische Bedenken auf eine mögliche Stationierung von NATO-Truppen und Waffensystemen auf schwedischem Territorium ab.
Die Erklärung folgte auf die Nachricht, dass Ungarn als letztes der 31 Mitgliedsländer dem NATO-Beitritt Schwedens offiziell zugestimmt hat. Allerdings stehen noch endgültige Formalitäten an, bevor Schweden zum 32. Mitglied des Verteidigungsbündnisses ernannt werden kann. Unter anderem wird noch die Unterschrift des ungarischen Präsidenten erwartet. Schwedische Nachrichtenquellen, unter anderen die Tageszeitung "Dagens Nyheter", berichten, dass der Abschluss des Beitrittsprozesses noch einige Zeit in Anspruch nehmen könnte – womöglich sogar länger als eine Woche.