Ungeachtet der kontroversen Stimmen innerhalb der eigenen Reihen, setzt Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz auf ein klares Bekenntnis: Die Rente mit 67 soll bleiben. Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Halle entschied sich der CDU-Vorsitzende bewusst dafür, an der bestehenden Altersgrenze festzuhalten, obwohl der Nachwuchs der Partei einstimmig nach signifikanten Reformen in der Rentenpolitik ruft. Merz verspricht jedoch: Kürzungen im Rentensystem sind keine Option. Der Fokus der Wahlkampagne liegt klar auf den eifrigen Arbeitnehmern Deutschlands, wie Merz betont. Ihre Unterstützung sei essenziell, um bei den nächsten Bundestagswahlen Erfolg zu haben, ein Seitenhieb auf die SPD, die sich traditionell als Arbeitnehmerpartei positioniert. Merz beschwor die Delegierten mit einer durchdringenden Rede, die fast wie eine Regierungserklärung anmutete, auf die kommenden elf Monate bis zum nächsten Wahltermin im September 2025 einzustimmen. Die Union wolle die Phase der Opposition hinter sich lassen und erneut Verantwortung in der Regierung tragen. Die Emotionen kochten hoch unter den Delegierten, die Merz' Ansprache mit minutenlangem Beifall honorierten. Der pompöse Auftritt auf der Bühne, samt patriotischem Schriftzug und jubelnden Anhängern, brachte Erinnerungen an den US-Wahlkampf auf. Parallel dazu mahnte Jens Spahn, Vizefraktionschef der Union, zur Vorsicht. Der Weg zum Wahltag sei mit Herausforderungen gespickt, und ein Sieg sei keineswegs garantiert, was die Erfahrungen aus 2021 schmerzlich gezeigt hätten. Merz stellte sich gegenüber der SPD-Argumentation, die Rentenpolitik der CDU beinhalte Kürzungen, entschieden entgegen. Eine gerechte Verteilung der Rentenlast sieht er in höheren Abschlägen für den frühzeitigen Renteneintritt und Anreizen für längeres Arbeiten. Der Parteinachwuchs der Jungen Union forderte derweil eine Kopplung des Renteneintrittsalters an die demografische Entwicklung, um die finanzielle Belastung der jungen Generation zu lindern. Einen zusätzlichen politischen Seitenhieb lieferte CSU-Generalsekretär Martin Huber, der die 'Ampelkoalition' aus SPD, Grünen und FDP als Vergangenheit in Deutschland sehen möchte. Unter dem Beifall des Publikums sprach er sich gegen eine schwarz-grüne Kooperation nach der Wahl aus, während Merz diese Möglichkeit offenhält. Unterstützung erhielt JU-Chef Johannes Winkel in seiner Wiederwahl, der mit einem beeindruckenden Ergebnis von 90,5 Prozent bestätigte, dass Kontinuität auch innerhalb der JU geschätzt wird.