In einer Zeit, in der die Automobilindustrie sich rasant wandelt, setzt der französische Autozulieferer Forvia, Mutterkonzern des bekannten Zulieferers Hella, auf drastische Maßnahmen, um seine finanzielle Gesundheit zu sichern.
Mit dem ambitionierten Sparprogramm „EU-Forward“ kündigte das Unternehmen an, in den kommenden fünf Jahren bis zu 10.000 Stellen zu streichen, was 13 Prozent seiner globalen Belegschaft entspricht.
Strategische Einschnitte mit langfristigem Ziel
Diese Entscheidung, die als strategische Notwendigkeit dargestellt wird, zielt darauf ab, die Kosten deutlich zu senken und die Profitabilität des Konzerns auf das Niveau vor der Corona-Krise zu heben.
Forvia strebt eine jährliche Kostenreduktion von 500 Millionen Euro ab 2028 an, um die Gewinnmarge auf sieben Prozent zu steigern – ein deutlicher Sprung von den aktuell verzeichneten 2,5 Prozent.

Ein schleichender Prozess statt Massenentlassungen
Der Finanzchef Olivier Durand betonte, dass der Stellenabbau nicht durch Massenentlassungen, sondern durch eine restriktive Nachbesetzungsstrategie von freiwerdenden Stellen erfolgen soll.
Mit einer natürlichen Fluktuationsrate von 2000 bis 2500 Mitarbeitern jährlich, positioniert sich Forvia für einen schleichenden, aber tiefgreifenden Wandel in seiner Belegschaftsstruktur.
Unsicherheit unter den Arbeitnehmern
Während die genaue Anzahl der in Deutschland betroffenen Arbeitsplätze noch unklar bleibt, wächst die Unsicherheit unter den Mitarbeitern. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sind im Gange, und die Ergebnisse dieser Gespräche werden mit Spannung erwartet.

Die Ankündigung folgt auf Hellas Plan, durch Automatisierung und die Bündelung von Aktivitäten bis 2028 jährlich 400 Millionen Euro einzusparen – ein klares Zeichen für den zunehmenden Druck auf die Zulieferindustrie, effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden.
Die Zukunft von Forvia: Effizienzsteigerung auf Kosten der Belegschaft
Die ehrgeizigen Ziele von Forvia, seine Kostenstruktur zu optimieren und gleichzeitig das Wachstum voranzutreiben, spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen die gesamte Automobilzulieferindustrie steht.
Mit einem leichten Umsatzwachstum im letzten Jahr und einem optimistischen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr, scheint der Konzern bereit zu sein, seine Marktposition zu stärken – allerdings nicht ohne signifikante Opfer.
Ein Wendepunkt mit weitreichenden Folgen
Forvias Entscheidung markiert einen kritischen Punkt in der Geschichte des Unternehmens und der Industrie. Während die Maßnahmen notwendig erscheinen, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, werfen sie auch Fragen über die sozialen Kosten solcher Anpassungen auf.
Der schrittweise Abbau von 10.000 Stellen wird nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Regionen, in denen Forvia operiert, tiefgreifend beeinflussen. In einer Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit steht Forvia vor der Herausforderung, seine finanziellen Ziele zu erreichen, ohne das Vertrauen seiner Mitarbeiter und der Öffentlichkeit zu verlieren.
Das könnte Sie auch interessieren:
