19. März, 2025

Unternehmen

Massiver Einschnitt bei Forvia: 10.000 Jobs in der Schwebe

Forvias radikales Sparprogramm „EU-Forward“ sieht vor, in den nächsten fünf Jahren 13 Prozent seiner Belegschaft abzubauen, um die Gewinnmargen zu steigern – eine Zeitenwende für den Autozulieferer und seine Mitarbeiter.

Massiver Einschnitt bei Forvia: 10.000 Jobs in der Schwebe
Kostenkürzungen mit weitreichenden Folgen: Forvia kündigt drastischen Stellenabbau von 10.000 Jobs an, um finanzielle Ziele zu erreichen.

In einer Zeit, in der die Automobilindustrie sich rasant wandelt, setzt der französische Autozulieferer Forvia, Mutterkonzern des bekannten Zulieferers Hella, auf drastische Maßnahmen, um seine finanzielle Gesundheit zu sichern.

Mit dem ambitionierten Sparprogramm „EU-Forward“ kündigte das Unternehmen an, in den kommenden fünf Jahren bis zu 10.000 Stellen zu streichen, was 13 Prozent seiner globalen Belegschaft entspricht.

Strategische Einschnitte mit langfristigem Ziel

Diese Entscheidung, die als strategische Notwendigkeit dargestellt wird, zielt darauf ab, die Kosten deutlich zu senken und die Profitabilität des Konzerns auf das Niveau vor der Corona-Krise zu heben.

Forvia strebt eine jährliche Kostenreduktion von 500 Millionen Euro ab 2028 an, um die Gewinnmarge auf sieben Prozent zu steigern – ein deutlicher Sprung von den aktuell verzeichneten 2,5 Prozent.

Zwischen Sparzwang und Zukunftssorgen: Forvia setzt auf massive Einsparungen, während 13 Prozent der Belegschaft um ihre Jobs bangen müssen.

Ein schleichender Prozess statt Massenentlassungen

Der Finanzchef Olivier Durand betonte, dass der Stellenabbau nicht durch Massenentlassungen, sondern durch eine restriktive Nachbesetzungsstrategie von freiwerdenden Stellen erfolgen soll.

Mit einer natürlichen Fluktuationsrate von 2000 bis 2500 Mitarbeitern jährlich, positioniert sich Forvia für einen schleichenden, aber tiefgreifenden Wandel in seiner Belegschaftsstruktur.

Unsicherheit unter den Arbeitnehmern

Während die genaue Anzahl der in Deutschland betroffenen Arbeitsplätze noch unklar bleibt, wächst die Unsicherheit unter den Mitarbeitern. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sind im Gange, und die Ergebnisse dieser Gespräche werden mit Spannung erwartet.

Forvias strategischer Schachzug: Stellenabbau als Antwort auf wirtschaftliche Herausforderungen – 10.000 Arbeitsplätze in der Schwebe.

Die Ankündigung folgt auf Hellas Plan, durch Automatisierung und die Bündelung von Aktivitäten bis 2028 jährlich 400 Millionen Euro einzusparen – ein klares Zeichen für den zunehmenden Druck auf die Zulieferindustrie, effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden.

Die Zukunft von Forvia: Effizienzsteigerung auf Kosten der Belegschaft

Die ehrgeizigen Ziele von Forvia, seine Kostenstruktur zu optimieren und gleichzeitig das Wachstum voranzutreiben, spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen die gesamte Automobilzulieferindustrie steht.

Quelle: Eulerpool

Mit einem leichten Umsatzwachstum im letzten Jahr und einem optimistischen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr, scheint der Konzern bereit zu sein, seine Marktposition zu stärken – allerdings nicht ohne signifikante Opfer.

Ein Wendepunkt mit weitreichenden Folgen

Forvias Entscheidung markiert einen kritischen Punkt in der Geschichte des Unternehmens und der Industrie. Während die Maßnahmen notwendig erscheinen, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, werfen sie auch Fragen über die sozialen Kosten solcher Anpassungen auf.

Der schrittweise Abbau von 10.000 Stellen wird nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Regionen, in denen Forvia operiert, tiefgreifend beeinflussen. In einer Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit steht Forvia vor der Herausforderung, seine finanziellen Ziele zu erreichen, ohne das Vertrauen seiner Mitarbeiter und der Öffentlichkeit zu verlieren.

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