Ein erbitterter Machtkampf um die Kontrolle des weltweit größten Zinkschmelzwerks Korea Zinc spitzt sich weiter zu. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen Südkoreas führende Private-Equity-Firma MBK Partners und namhafte Industriekonglomerate. Der Ausgang dieser Auseinandersetzung könnte bedeutende Implikationen für die Verhandlungen über die jährlichen Zinklieferverträge haben, die als globaler Maßstab dienen.
Michael ByungJu Kim, der als "Pate des asiatischen Private Equity" bekannt ist, führt eine Übernahmeoffensive gegen den Vorsitzenden von Korea Zinc, Choi Yun-beom, an, einem Erben einer der Gründerfamilien des Unternehmens. MBK Partners wirft Choi vor, seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2019 den Gewinn des Unternehmens, dessen Marktkapitalisierung derzeit bei 11 Milliarden US-Dollar liegt, erheblich geschmälert zu haben.
Gegenwärtig ist Korea Zinc das Zentrum eines Konflikts, der tief ins nationale Bewusstsein Südkoreas reicht. Vize-Vorsitzender Lee Je-jung kritisierte in einem Statement ein Übernahmeangebot von sogenannten "Corporate Raiders mit ausländischer Unterstützung", deren Ziel es sei, die wertvolle Zinktechnologie nach China zu verkaufen.
Der Auslöser für das aktuelle Machtgerangel war ein Schritt der Jang-Familie, die ihren 33,1-prozentigen Anteil an Korea Zinc an MBK übertrug. Gemeinsam streben sie eine Kontrolle von fast 50 % der Anteile an. Auf der anderen Seite des Konflikts argumentiert Korea Zinc, dass das Unternehmen durch Investitionen in unterschiedliche Sektoren wie K-Drama-Studios und K-Pop-Labels langfristig erfolgreich aufgestellt sei.
Das Tauziehen hat die Aufmerksamkeit der großen strategischen Investoren geweckt. Konzerne wie LG, Hanwha und Hyundai sowie die Schweizer Handelsgruppe Trafigura haben ihre Besorgnis geäußert. Nach Angaben von Trafigura stellt die Diversifizierung von Korea Zinc in Batterie-Metalle eine strategische Erweiterung des Portfolios dar. Die Unternehmensgruppe, die einen Anteil von 1,5 % an Korea Zinc hält, hob die Weitsicht des Managements hervor.
Trotz massiver Einwände und der Sorge um zukünftige Investitionen, wie etwa eine Nickel-Schmelzanlage in Ulsan, bleiben einige Analysten gelassen. Namuh Rhee, Vorsitzender des Korean Corporate Governance Forum, argumentiert, dass professionelles Management durch MBK der bessere Weg für Korea Zinc sei, als die Übernahme durch unerfahrene Erben.
Während die Schmelzwerke weltweit mit einem Mangel an Zinkkonzentrat kämpfen, könnten die innerbetrieblichen Spannungen bei Korea Zinc die Verhandlungen über die global bedeutenden Verarbeitungskosten verzögern. MBK erhöhte letzte Woche ihr Übernahmeangebot pro Aktie auf Won750.000 (568 USD), was die Aktie von Korea Zinc um fast 25 % seit der ersten Ankündigung der Übernahmeofferte steigen ließ.