Fluggästen der deutschen Fluglinie Lufthansa drohen erneut Probleme durch Arbeitskämpfe. Nach gescheiterten Tarifverhandlungen ruft die Gewerkschaft Ufo die Kabinenbeschäftigten zu einer Urabstimmung über mögliche Streiks auf, die nächste Woche beginnen soll. Der Aufruf betrifft rund 18.000 Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen, die bis zum 6. März über ihre Bereitschaft zu Arbeitsniederlegungen entscheiden sollen. Trotz intensiver Gespräche konnte laut Ufo kein zufriedenstellendes Angebot seitens der Lufthansa erzielt werden, so die Mitteilung aus Frankfurt.
Der Vorsitzende von Ufo, Joachim Vázquez Bürger, äußert sein Unbehagen gegenüber der Situation und betont die Notwendigkeit der Eskalation, um die als legitim erachteten Ansprüche durchzusetzen. Er hebt hervor, dass die Kabinencrew während der Krise erhebliche Zugeständnisse geleistet hat, um den Fortbestand der Arbeitsplätze zu sichern und erwartet eine starke Teilnahme an der Urabstimmung.
Zuvor hatte die Gewerkschaft die Gespräche am Jahresende abgebrochen und bereits ihre Kampfbereitschaft signalisiert. Auch andere Bereiche der Lufthansa-Tochtergesellschaften wie die Piloten von Discover sind von Streikmaßnahmen betroffen, die einen Tarifvertrag erwirken wollen. Jüngst hat ein Streik des Bodenpersonals, organisiert von der Gewerkschaft Verdi, den Flugbetrieb der Lufthansa nahezu brachgelegt, wodurch Hunderttausende Reisende betroffen waren. Weitere Verhandlungen, insbesondere mit den Luftsicherheitskräften, stehen an, die ebenfalls bereits zu umfangreichen Flugausfällen geführt haben, und eine schnelle Lösung scheint nicht in Sicht.
In der Summe bahnt sich damit eine weitere problematische Phase in den Arbeitsbeziehungen der größten deutschen Airline an, mit möglicherweise weitreichenden Folgen für den Flugverkehr und die Passagiere.