Im Windschatten der Wirtschaftsnachrichten zeichnet sich ein leichter Anstieg der kurzfristigen Inflationserwartungen in der Eurozone ab. Eine Befragung der Europäischen Zentralbank offenbart, dass die von Verbrauchern erwartete Preissteigerungsrate auf Sicht von zwölf Monaten eine moderate Erhöhung von 3,2 auf 3,3 Prozent erfahren hat. Dies teilte die EZB in ihrer jüngsten Mitteilung aus Frankfurt mit.
Während sich die kurzfristigen Teuerungserwartungen geringfügig erhöhten, verharrte das Bild für den mittelfristigen Zeitraum bei einer stabilen Inflationserwartung von 2,5 Prozent über die nächsten drei Jahre. Die Entwicklung der Inflationserwartungen stellt ein zentrales Barometer für die geldpolitischen Entscheidungsträger dar, da sie wesentliche Hinweise auf die zukünftige Preisentwicklung geben.
Zugleich konvergieren die aktuellen Inflationsraten in der Eurozone mehr und mehr auf das von der Europäischen Zentralbank anvisierte Ziel von zwei Prozent. Im Januar verzeichnete die Region eine Inflationsrate von 2,8 Prozent, was eine schrittweise Reduktion der zuvor höheren Werte bedeutet. Vor diesem Hintergrund erhöhte die EZB im Laufe des Jahres 2022 die Leitzinsen signifikant, um der Inflationsdynamik entgegenzutreten. Durch die nachlassende Preisdruckentwicklung zeichnen sich indessen für das laufende Jahr möglicherweise Zinssenkungen ab.
Die Datenbasis für die skizzierte Umfrage – der Consumer Expectations Survey – stützt sich auf eine monatlich durchgeführte Online-Erhebung, an der Verbraucher aus elf Ländern der Währungsunion teilnehmen. Diese Länder stehen repräsentativ für 96 Prozent der ökonomischen Leistungskraft sowie 94 Prozent der Bevölkerung der Eurozone. Hierbei werden Meinungen und Erwartungen von rund 19.000 Personen ausgewertet, um ein ausgewogenes Bild der Verbraucherstimmung einzufangen.