Eine marginale Abwärtsbewegung prägte heute die Entwicklung der Kurse deutscher Staatsanleihen. Der Euro-Bund-Future, der als richtungweisend für den Markttrend gilt, registrierte bis zum Mittag einen leichten Rückgang von 0,02 Prozent und erreichte damit 131,34 Punkte. Gleichzeitig notierte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bei 2,48 Prozent. Diese geringe Kursänderung folgt auf deutliche Verluste der vorangegangenen Tage. Dabei zeigten sich die Anleihenmärkte nun weitgehend stabilisiert. Einfluss auf diese Stabilisierung hatten unter anderem robuste Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten, die Rückschlüsse über eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank zuließen. Diese Erwartungsdämpfung trug ebenfalls zur Stützung der Renditen in der gesamten Eurozone bei. Eine weitere wichtige Aussage kam am Vortag von dem Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell. Er hielt eine Rede, in der er die Hoffnungen auf eine unmittelbare Senkung der Zinsen milderte. Mit Bezug auf jüngste Wirtschaftsdaten sprach er von keiner erhöhten Zuversicht und signalisierte, die Notenbank würde im Falle einer andauernd höheren Inflationsrate ihre straffe Geldpolitik konsequent fortsetzen. Im Gegensatz zum amerikanischen Zentralbankkurs erwartet man in der Eurozone allerdings noch eine Zinssenkung, die bereits im Juni umgesetzt werden könnte. Untermauert wird diese Annahme durch den Rückgang der Jahresinflationsrate im März auf 2,4 Prozent, nachdem sie im Februar bei 2,6 Prozent gelegen hatte. Diese Zahlen wurden am Morgen von Eurostat durch eine erste Schätzung bestätigt.