12. September, 2024

Wirtschaft

LEG Immobilien: Verlust im zweiten Quartal, aber optimistische Prognosen für 2024

LEG Immobilien: Verlust im zweiten Quartal, aber optimistische Prognosen für 2024

Der Immobilienkonzern LEG hat im zweiten Quartal erneut einen Verlust verzeichnet. Nach Unternehmensangaben belief sich das Minus als Folge einer leichten Abwertung des Immobilienportfolios auf gut 143 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen milliardenschweren Fehlbetrag zu verkraften. Diese Abwertung entspricht einem Wertverlust von 1,6 Prozent des Portfolios, das seit Mitte 2022 insgesamt etwa 17 Prozent an Wert eingebüßt hat.

Jedoch zeigen sich positive Zeichen am Horizont: Unternehmenschef Lars von Lackum sieht den Abwertungszyklus bald zu Ende kommen und spricht von einer Belebung am Transaktionsmarkt. Hierdurch wurde die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2024 angehoben, was an der Börse mit einem Kursplus der LEG-Aktie von mehr als vier Prozent im frühen Handel honoriert wurde. Die Aktie befindet sich bereits seit Mitte Juni auf einem Erholungskurs.

Während das Tagesgeschäft aufgrund hoher Wohnraumnachfrage besser lief, stieg die Nettokaltmiete im zweiten Quartal um 2,8 Prozent auf rund 214 Millionen Euro. Die Mieteinnahmen auf vergleichbarer Fläche verzeichneten ein Wachstum von 2,9 Prozent pro Quadratmeter. Mietanpassungen erfolgen in diesem Jahr mehrheitlich erst im zweiten Halbjahr, sodass das Unternehmen auf einem guten Weg ist, das angestrebte Mietwachstum von 3,2 bis 3,4 Prozent zu erreichen.

Analyst Pierre-Emmanuel Clouard von Jefferies stellte fest, dass sich das bereinigte Wachstum des Unternehmens im Vergleich zum ersten Quartal verlangsamt habe. Der angehobene Jahresausblick resultiere weniger aus einem besseren operativen Ergebnis (FFO), sondern vielmehr aus begrenzten Investitionen. LEG plant nun Investitionen von 34 Euro je Quadratmeter, anstelle der zuvor kalkulierten 32 Euro.

Die AFFO (an das operative Geschäft angepasster Mittelzufluss) sank im zweiten Quartal um 4,1 Prozent auf 61,1 Millionen Euro. Im Vorjahr profitierte das Unternehmen von Forward-Verkäufen grünen Stroms. Für 2024 wird beim operativen Ergebnis (AFFO) ein Zielwert von 190 bis 210 Millionen Euro angestrebt, was jeweils 10 Millionen höher als die bisherigen Prognosen ist. Analyst Neil Green von JPMorgan hebt hervor, dass die Mitte dieser Zielspanne leicht über den Markterwartungen liegt.

Zur Schuldenreduzierung plant LEG den Verkauf von über 5.000 Wohnungen. Seit Jahresbeginn wurden etwa 2.900 Wohnungen für rund 285 Millionen Euro bereits verkauft oder zum Verkauf vereinbart. Ein größerer Gewerbe- und Hotelkomplex konnte hingegen nicht verkauft werden und soll nun unternehmensintern weiterentwickelt werden, da sich die Renditeaussichten hierfür verbessert haben.