Die Proteste der deutschen Landwirte am vergangenen Montag haben zahlreiche Menschen im Land beeinträchtigt, so eine Umfrage des renommierten Instituts Yougov. Knapp jeder fünfte Befragte (19 Prozent) gab an, "verkehrstechnisch von den Bauernprotesten" am 8. Januar betroffen gewesen zu sein. Die Umfrage fokussierte jedoch nicht auf die Art und den Umfang der Beeinträchtigungen. Somit wurde beispielsweise nicht ermittelt, ob die Betroffenen im Stau standen, wie lange die Verzögerungen waren oder ob sie aufgrund der Proteste Umwege in Kauf nehmen mussten oder gezwungen waren, von zu Hause aus zu arbeiten.
Die Proteste der Landwirte sind Teil einer Aktionswoche, die noch bis zum 15. Januar andauern soll. Mit diesen Aktionen protestieren die Bauern gegen geplante Subventionskürzungen der Bundesregierung. Insbesondere die schrittweise Abschaffung der Steuerbegünstigung auf Agrardiesel wird von den Landwirten als Problem angesehen. Der kürzlich von der Ampelkoalition vorgelegte Kompromiss, der einige der Kürzungspläne zurücknimmt, reicht dem Bundesbauernverband nicht aus.
"Mit diesem faulen Kompromiss holt die Bundesregierung keinen Trecker von der Straße", so Bauernpräsident Joachim Rukwied im ZDF-"Morgenmagazin". Er zeigte sich jedoch zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Proteste und betonte: "Die Proteste sind gut verlaufen, ordentlich verlaufen, wir haben die Rettungsgassen frei gehalten." Die Landwirte behalten sich weitere Aktionen nach dem 15. Januar vor, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Rukwied versichert dabei: "Die Demonstrationen richten sich nicht gegen die Bevölkerung."
Im Gegensatz zu den 19 Prozent der Befragten, die von den Protesten betroffen waren, gaben 78 Prozent an, keine Beeinträchtigung verspürt zu haben. Die restlichen 3 Prozent machten keine Angaben. Yougov befragte insgesamt 3656 Personen in Deutschland ab 18 Jahren am 9. Januar 2024. Die Ergebnisse wurden gewichtet und gelten laut Yougov als repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.