In einer jüngsten Stellungnahme stellte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg klar, dass die Entsendung westlicher Kampftruppen in die Ukraine nicht auf der Agenda der Allianz steht. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP betonte er die beispiellose Unterstützung der Nato-Verbündeten für das osteuropäische Land; der Einsatz von Bodentruppen sei jedoch nicht vorgesehen. Diese Haltung wurde durch einen Sprecher der Nato gegenüber der dpa bestätigt und unterstreicht die gegenwärtige strategische Ausrichtung der Allianz.
Die Aussage Stoltenbergs steht in einem gewissen Kontrast zur Haltung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der sich nach einem Zusammenkommen von mehr als zwanzig Staats- und Regierungschefs mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine zumindest vorsichtig offen zeigte. Auch wenn aktuell kein Konsens bezüglich der Entsendung von Bodentruppen bestehe, sollte nach Aussage Macrons "in der Dynamik nichts ausgeschlossen werden". Die dezidierte Absage eines solchen Schrittes kam indes von deutscher Seite: Bundeskanzler Olaf Scholz verneinte die Option des Kampftruppeneinsatzes auf Nachfrage kategorisch und bekräftigte damit die Linie der diplomatischen und materiellen, doch nicht militärischen Intervention.
Diese differenzierten Positionen führender Nato-Staaten spiegeln die Komplexität des Konflikts und der internationalen Reaktion darauf wider. Während die Allianz die Ukraine auf vielfältige Weise unterstützt, bleibt die Frage nach einer direkten militärischen Beteiligung ein brisantes Thema, das die Mitgliedsstaaten mit Bedacht navigieren müssen.