Eigentlich könnte der Sommer friedlich sein, aber die Realität sieht anders aus. Diplomatische Vermittler haben sowohl Israel als auch die islamistische Hamas eindringlich dazu aufgefordert, ein Waffenruhe-Abkommen zu erzielen. Diese Aufforderung kam in einer gemeinsamen Erklärung, unterzeichnet von Katar, Ägypten und den USA. Ziel ist es, die Gespräche am 15. August entweder in Doha oder in Kairo wieder aufzunehmen, um verbliebene Differenzen auszuräumen und möglichst schnell mit der Umsetzung zu beginnen. Die Bemühungen kommen zu einem kritischen Moment, da der Iran und seine Verbündeten – darunter auch die Hamas – Vergeltung gegen Israel angekündigt haben. Dies geschah als Reaktion auf die Tötungen führender Köpfe der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Die Gefahr, dass der Gaza-Krieg zu einem großflächigen Konflikt eskaliert, steht im Raum. Die Erklärung betont die Dringlichkeit, der leidenden Bevölkerung in Gaza sowie den Geiseln und ihren Familien schnell Erleichterung zu verschaffen. In monatelanger, unermüdlicher Arbeit hatten die Vermittlerteams ein Rahmenabkommen erstellt, bei dem es nun nur noch um die Einzelheiten der Umsetzung ginge. Weitere Verzögerungen seien inakzeptabel, so die Erklärung. 'Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren und keine Ausreden für weitere Verzögerungen.' Es wird betont, dass die Zeit gekommen sei, die Geiseln freizulassen und die Waffenruhe umzusetzen. Sollten letzte Differenzen bestehen, sei man bereit, einen abschließenden Vorschlag zu unterbreiten, der die Erwartungen aller Beteiligten erfüllt. Die Reaktion des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ließ nicht lange auf sich warten. Laut der 'Times of Israel' wird Israel eine Delegation entsenden, um die Feinheiten des Rahmenabkommens zu besprechen. Das Forum der Angehörigen der Geiseln bedankte sich bei den Vermittlern und appellierte an Netanjahu, ein Abkommen zur Rückkehr aller Geiseln zu schließen.