Die australische Wettbewerbsbehörde hat eine rechtliche Auseinandersetzung gegen den Telekommunikationsanbieter Optus, im Besitz von Singapur Telecommunications, angestoßen. Der Vorwurf lautet, dass das Unternehmen unlautere Methoden beim Verkauf von Mobiltelefonen und Tarifen an den Tag gelegt habe, wobei insbesondere schutzbedürftige Kunden betroffen sein sollen. Besonders schwer wiegt der Vorwurf der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC), demzufolge das Verhalten von Optus "unverhältnismäßig" Auswirkungen auf die Verbraucher gehabt habe. Diese umstrittenen Praktiken wurden angeblich durch ein Anreizsystem für das Verkaufspersonal unterstützt. Doch gemäß Gina Cass-Gottlieb, der Vorsitzenden der ACCC, ging es dem Unternehmen anscheinend eher darum, eigene finanzielle Interessen zu wahren – und zwar auf Kosten der Verbraucher und manchmal sogar durch die Rückforderung von Provisionen. Eine Wiedergutmachung für die betroffenen Kunden sei dabei ausgeblieben. Die Anklagepunkte konzentrieren sich auf das beschuldigte unredliche Verhalten gegenüber insgesamt 429 Kunden. Darunter fallen 363 Kunden von zwei Optus-Geschäften in Darwin, 42 Kunden aus dem Optus-Geschäft in Mount Isa und 24 weitere Kunden aus verschiedenen Standorten in Australien. Gefordert werden unter anderem Erklärungen, strafrechtliche Maßnahmen, Entschädigungen für Verbraucher, Veröffentlichungen, ein Compliance-Programm sowie die Übernahme der Gerichts- und Verfahrenskosten. Bisher hat Optus noch nicht auf die Bitte um Stellungnahme reagiert.