In einer Ansprache der Bank of Canada versicherte Vizegouverneur Rhys Mendes, dass die Geldpolitiker daran arbeiten, die Inflation in der Nähe ihres 2%-Ziels zu halten. Zudem wies er die Überlegungen zurück, dass die Verantwortlichen entweder die Preissteigerungen weiter bremsen oder eine Deflation bewirken sollten. Mendes stellte in Aussicht, dass es bei fortschreitender Stabilität von Inflation und Wirtschaft angemessen wäre, die Zinsen weiter zu senken. Allerdings betonte er, dass Umfang und Tempo dieser Senkungen von den jeweils aktuellen Wirtschaftsdaten abhängen würden, und gab wenig neue Anhaltspunkte zu den kurzfristigen Aussichten der Kreditzinsen. Von besonderem Interesse ist für die Entscheidungsträger das Bruttoinlandsprodukt des dritten Quartals sowie die Arbeitsmarktdaten im November. Der Markt preist derzeit die Wahrscheinlichkeit einer neuen Zinssenkung um 50 Basispunkte mit etwa einem Drittel ein. Mendes rechtfertigte die zuvor durchgeführten Zinserhöhungen als notwendig, um die durch einen Angebotsschock überhitzte Nachfrage abzukühlen. Die Bank sei erfolgreich gewesen, indem sie das 2%-Inflationsziel immer priorisiert habe und nicht zu hohe langfristige Inflationserwartungen zugelassen habe. Ein Überschuss an Nachfrage habe die inflationären Effekte von Angebotsschocks verstärkt. Durch dessen Eliminierung konnte die Inflation eingedämmt werden. Mendes äußerte die Prognose, dass die Inflation sich wieder auf das Hintergrundniveau von 2% zurückziehen werde. Die Bank strebe nicht an, die Inflation deutlich unter das Zielniveau zu senken, da dies wirtschaftlich schädlich sei und die meisten Menschen benachteiligen würde. Im Oktober hatte die Zentralbank die Zinsen um 50 Basispunkte gesenkt und den Leitzins auf 3,75% reduziert. Mendes betonte, dass nun darauf geachtet werden müsse, die niedrige Inflation in der Nähe des Ziels zu stabilisieren, damit die aktuelle Geldpolitik ihre Wirkung entfalten könne.