12. Dezember, 2024

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Kanadische Uranminenbetreiber im Spannungsfeld zwischen Chancen und Zöllen

Kanadische Uranminenbetreiber im Spannungsfeld zwischen Chancen und Zöllen

Kanadische Uranproduzenten zeigen sich optimistisch, die steigende Nachfrage der USA unter den aktuellen Beschränkungen der russischen Lieferungen bedienen zu können. Als Reaktion darauf haben sie ihre Produktion hochgefahren und Lieferverträge mit US-amerikanischen Energieunternehmen abgeschlossen. Sorge bereitet ihnen jedoch die Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Einfuhrzölle von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko zu erheben.

Innerhalb der letzten zwei Wochen verzeichneten kanadische und US-amerikanische Uranunternehmen Kursgewinne, nachdem bekannt wurde, dass Russland seine Exporte von angereichertem Uran in die USA einschränkt. Kanada, der zweitgrößte Uranausführer weltweit, exportiert etwa 85 Prozent seiner Produktion. Die Unternehmen sehen eine akute Verknappung des Rohstoffes voraus.

Die in Vancouver ansässige NexGen Energy, die noch vier Jahre von der Aufnahme der Produktion in Kanada entfernt ist, verhandelt über Abnahmeverträge mit US-Versorgungsunternehmen. Diese bereiten sich darauf vor, mehr Kernenergie zur Deckung des steigenden Strombedarfs zu erzeugen. Nach Aussagen von Travis McPherson, dem Chief Commercial Officer, sei das Interesse an einem neuen kanadischen Uranlieferanten gestiegen, um das Risiko der Abhängigkeit zu diversifizieren.

Jason Barnard, CEO von Foremost Clean Energy, ist der Überzeugung, dass ein weiterer Preisanstieg unvermeidlich sei und dies erhebliche Auswirkungen auf die US-amerikanische Wirtschaft haben könnte. McPherson sieht NexGen gut positioniert, um auf mögliche Zollvorschläge einzugehen, da die USA auf Uranimporte angewiesen sind, um Nahezu 20 Prozent ihres Energiebedarfs zu decken und somit keine Alternative zum kanadischen Uran haben.

Kanadas strategische Bedeutung als Uranlieferant wird unterstrichen durch die Beschränkungen Russlands, die auf ein Embargo der USA auf russisches vor-angereichertes Uran folgten. Trotz der Anordnung hat die amerikanische Regierung unter Präsident Joe Biden Ausnahmeregelungen bewilligt, die Lieferungen bis 2027 ermöglichen sollen.