Die Wettbewerbsbehörde Kanadas hat rechtliche Schritte gegen Google eingeleitet und beschuldigt das Unternehmen, durch wettbewerbswidriges Verhalten seine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Online-Werbetechnologiedienste zu missbrauchen. Nach einer gründlichen Untersuchung hat die Behörde beim Competition Tribunal Klage eingereicht, um Maßnahmen zu ergreifen, die Kanadiern zugutekommen sollen. Im Fokus steht die Online-Werbung, bei der Anzeigen Nutzern beim Besuch von Websites angezeigt werden. Viele Verleger verlassen sich auf Einnahmen aus digitalen Anzeigen, um ihre Aktivitäten zu finanzieren und ihr Publikum zu erreichen. Der Kauf und Verkauf solcher Werbeflächen erfolgt oft über automatisierte Auktionen mit komplexen Plattformen, die als Ad-Tech-Tools bekannt sind.
Die Untersuchung ergab, dass Google in Kanada als größter Anbieter innerhalb des Ad-Tech-Stacks im Bereich Webwerbung seine marktbeherrschende Stellung missbraucht hat, um diese beizubehalten und auszubauen. Durch die Verknüpfung verschiedener Ad-Tech-Tools hat Google Marktteilnehmer gezwungen, seine eigenen Werkzeuge zu nutzen, wodurch es Wettbewerber daran hindert, ihre Angebote auf dem Markt durchzusetzen. Weiterhin wurde festgestellt, dass Google seine Position genutzt hat, um durch Präferenzen in Auktionen und unvorteilhafte Margen die Wettbewerbsdynamik zu verzerren und Konditionen für Kunden zu diktieren.
Die Wettbewerbsbehörde fordert unter anderem, dass Google zwei seiner Ad-Tech-Tools veräußert, eine Strafzahlung zur Förderung der Einhaltung des Wettbewerbsgesetzes leistet und von wettbewerbswidrigen Praktiken ablässt. Die endgültige Entscheidung in diesem Fall liegt beim Competition Tribunal.