Eine kürzlich durchgeführte Umfrage offenbart, dass 41 Prozent der jungen Erwachsenen in Deutschland bis zu einem Alter von 30 Jahren dem demokratischen System ihres Landes misstrauen. Ein besorgniserregender Trend, der die Diskussion um die Attraktivität alternativer Herrschaftsformen anstößt und die Notwendigkeit einer konkreten Antwort auf diesen wachsenden Skeptizismus aufzeigt. Eine offene Frage bleibt, welche anderen Modelle der Staatsführung von der jungen Generation als überlegen angesehen werden könnten.
Experten aus der politischen Soziologie empfehlen, gerade bei dieser Altersgruppe, die politischen Führer sollten stärker auf die Sorgen und Bedürfnisse junger Menschen eingehen, um das Vertrauen wiederzugewinnen. Es wird betont, dass Vertrauensbildung nur durch echtes und glaubwürdiges Interesse an den Perspektiven und Problemen dieser wichtigen Demokratieträger erfolgen kann.
Die Pandemie brachte es mit sich, dass junge Menschen oft den Eindruck hatten, dass ihre Bedürfnisse und Interessen im Zuge des gesellschaftlichen Schutzes vernachlässigt worden seien. Diese Wahrnehmung hat nachhaltige Spuren hinterlassen und trägt zur Vertrauenslücke bei. Erschwerend hinzu kommt eine von den politisch Verantwortlichen mitverursachte Reduzierung von politischer Bildung im schulischen Kontext, welche nun offenbar ihre Folgen zeigt. Das Fehlen von umfassendem Verständnis und Wissen über das eigene politische System ist offenbar eine Hürde für die Vertrauensbildung gegenüber ebendiesem.
Ein klares Bild zeichnet sich ab: Ohne Verständnis und Einbeziehung können junge Erwachsene kein Vertrauen in die Strukturen fassen, die ihr Leben maßgeblich gestalten.