03. Oktober, 2024

Politik

Israelische Offensive in Beirut: Hauptquartier der Hisbollah getroffen

Israelische Offensive in Beirut: Hauptquartier der Hisbollah getroffen

Die israelische Armee hat das Hauptquartier der schiitischen Hisbollah-Miliz in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut gezielt bombardiert. Laut dem israelischen Militärsprecher Daniel Hagari befand sich das Ziel unter Wohngebäuden. Die resultierenden Rauchwolken und Schockwellen waren in weiten Teilen Beiruts spürbar. Die Operation zielte mutmaßlich auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ab, berichteten unbestätigte Medienquellen. Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati ordnete die Mobilisierung aller betroffenen Einheiten an, angesichts der Berichte über zahlreiche Opfer. Mikati kritisierte die israelische Gewalt und betonte, dass diese internationale Bemühungen um eine Waffenruhe untergrabe. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach zuvor bei der UN-Generaldebatte in New York und ignorierte die Forderungen nach einer dreiwöchigen Waffenruhe. Netanjahu machte deutlich, dass Israel seine Militäraktionen bis zur Erreichung aller Ziele fortsetzen werde. Rund 60.000 Bewohner grenznaher Orte in Israel sind seit dem Beginn des Gaza-Kriegs aus Sicherheitsgründen evakuiert worden. Die Hisbollah intensivierte ihre Angriffe aus Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen. Der massive Luftangriff in Beirut führte zu mehreren Explosionen im dicht besiedelten Viertel Haret Hreik, unweit des internationalen Flughafens. In Netanjahus Rede betonte er, dass Israel sich gegen 'wilde Mörder' verteidigen müsse, die die westliche Zivilisation bedrohten. Die US-Regierung unterstrich, dass ihre Forderung nach einer Waffenruhe in Abstimmung mit Israel erfolgt sei. Indessen setzte die Hisbollah ihren Raketenbeschuss auf israelische Städte fort, um die Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Israels Militär verstärkte seine Luftangriffe massiv und tötete in Libanon bereits vor dem jüngsten Angriff rund 700 Menschen. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi kritisierte die internationale Gemeinschaft scharf und warnte vor Irans Eingreifen im Falle eines umfassenden Kriegs. Netanjahu konterte, dass Israel in der Lage sei, jeden Ort im Iran zu treffen, sollte Teheran in den Konflikt eingreifen. Der eskalierende Konflikt zwingt Zehntausende zur Flucht. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind über 30.000 Menschen vom Libanon nach Syrien geflohen, darunter viele syrische Staatsbürger. Libanon hatte bereits vor der Eskalation über 110.000 Binnenflüchtlinge. Zusätzlich zu den Angriffen auf Beirut beschoss die Hisbollah Städte wie Tiberias und Haifa. Die israelische Armee konnte die meisten Raketen abfangen und mehrere Drohnen abschießen. Israel fordert weiterhin, dass die Hisbollah sich hinter den Litani-Fluss zurückzieht, während die Hisbollah die Aggressionen gegen das palästinensische Volk in Gaza beenden will. Eine Waffenruhe könnte der Miliz ermöglichen, sich neu zu formieren, warnen Experten. Am Ende geht es in diesem komplexen Konflikt um nichts weniger als den Frieden und die Sicherheit für die Bürger auf beiden Seiten.